Es war am Morgen eine tolle Machtdemonstration des dreifachen Champions im Silberpfeil. Selbst auf der «härtesten» der drei Reifenmischungen (Soft, Supersoft, Ultra Soft) liess Hamilton auf der 4,318 km langen Strecke alle hinter sich.
Vor einem Jahr stand er hier mit 1:07,922 auf der Pole-Position – jetzt war er schon mal beim ersten Galopp auf der 4,318 km langen Strecke zwei Sekunden schneller! Nur die beiden Sauber-Ferrari konnten die Pole-Bestmarke 2016 noch nicht knacken! Was über den C36 aus Hinwil schon alles sagt. Oder wie sagte Wehrlein am Boxenfunk: «Das Auto ist nicht fahrbar!»
Spielt das Wetter verrückt?
Die ersten sechs Positionen gingen natürlich nicht unerwartet an die drei Top-Teams von Mercedes, Ferrari und Red Bull. Endlich wieder mal richtig dabei: Magnussen (7.) und Grosjean (10.) im Haas-Ferrari.
Das schnellste Trio hat wie der Rest des Feldes das gleiche Problem: Der angekündigte Regen am Samstag und am Sonntag. An beiden Tagen sollen Hitzegewitter über Spielberg niedergehen. Wie jedesmal in den letzten Tagen.
Schweizer Erinnerungen
Der GP Österreich ist das drittletzte Rennen vor der grossen Sommerpause. Bis dahin stehen noch Silverstone (16. Juli) und Budapest (30. Juli) auf dem Programm.
In Spielberg (früher Zeltweg) haben Schweizer Geschichte geschrieben: 1971 gewann hier Jo Siffert auf BRM. Der Fribourger, der zwei Monate später am 24. Oktober 1971 in Brands Hatch starb, wäre übrigens heute 81 Jahre alt geworden!
Und 1977 kam es in der Steiermark zum einzigen GP-Erfolg eines Schweizer Hauptsponsors (Villiger Tabak). Alan Jones schenkte Shadow damals aus der 14. Startposition den ersten und letzten Sieg des US-Teams in 104 Rennen.
Vettel muss aufpassen
Der Deutsche, der sich im ersten Training zweimal drehte, darf sich mit bereits neun Strapunkten bis Sonntag nach der Zielflagge keine drei weiteren Punkte auf der FIA-Liste notieren lassen, sonst muss er einen Grand Prix zuschauen.
In Silverstone werden Vettel nächste Woche zwei Strafpunkte aus dem letzten Jahr wieder gelöscht. Es wird immer von der ersten Strafe weg gezählt – 12 Monate lang. Dann wird diese Tat wieder gelöscht.
Hamilton lebt mit nur zwei Strafpunkten aus Bahrain (heisse Aktion gegen Ricciardo) ohne Sorgen. Er wurde hier auf der neuen Piste (ab 2014) zweimal Zweiter, jeweils hinter Rosberg, und letztes Jahr siegte der Brite. Nach einer Kollission mit Teamkollege Rosberg in der letzten Runde…
Kommt Kubica zurück?
Im ersten Training mussten zwei Stammpiloten für zwei Pay-Driver 90 Minuten lang zuschauen. Celis ersetzte bei Force India-Mercedes kurz seinen mexikanischen Landsmann Pérez. Und bei Renault durfte der Russe Sirotkin für Hülkenberg ran. Die Franzosen geben dem 2011 bei einem Rallye-Unfall schwer verletzten Polen Robert Kubica (32) eine neue Testchance in einem alten Auto.
Der einzige GP-Sieger für Sauber (2008 in Montreal) glaubt fest an ein Comeback: «Zu 80 Prozent bin ich wieder kampfbereit!» Sitzt er 2018 plötzlich für den weiter enttäuschenden Palmer (18.) im Renault?
Wieder muss Zehnder ran!
Bei Sauber sind die Geld-Chefs angereist: Finn Rausing vom milliardenschweren TetraPak-Clan und CEO Pascal Picci von dessen Investor-Riese Longbow S. A. Was planen sie für die Zukunft in Hinwil? Wie stoppen sie die vielen Gerüchte über eine Entlassungswelle?
Nun, bei der offiziellen Teamchef-Medienkonferenz an jedem GP-Freitag tritt auch in Spielberg Interims-Boss Beat Zehnder auf – wie vor zwei Wochen in Baku. Aber der frühere Chefmechaniker und langjährige Teammanager mit total über 400 Sauber-Auftritten wird sich erneut nur sehr vorsichtig zur Lage des Teams aus dem Zürcher Oberland äussern dürfen.
Sauber-Freude über Honda
Die wenigen guten Nachrichten für die Hinwiler Theater-Bühne kommen zum Glück von McLaren-Honda. Der japanische Turbo läuft mit rund 30 PS mehr endlich besser: 7. Vandoorne, 9. Alonso am Morgen. Und am Nachmittag? 8. Alonso, 12. Vandoorne. Aber noch immer fehlen Honda gut 60 PS auf die Spitze.
Seit über einem Monat wissen wir offiziell, dass Sauber 2018 den Honda-Motor bekommt. Dieser Deal war die letzte grosse Tat der inzwischen entlassenen Teamchefchin Monisha Kaltenborn. Wer jetzt das Sagen an den Boxen hat, ist weiter ungewiss. Eine bereits vorbereitete Medien-Mitteilung mit Frederic Vasseur als neuem Chef wurde am letzten Wochenende plötzlich wieder zurückgezogen!
Wehrlein, der Held 2016
Auf der Strecke am Freitag das alte 180-Minuten-Bild: Sauber kommt weiter nicht vom Fleck. Für Wehrlein ist Spielberg wenigstens die Strecke, die er nie mehr vergisst: 2016 holte er hier für Manor-Mercedes als Zehnter sensationell einen WM-Punkt. Erst im vorletzten Rennen (Sao Paulo) konnte sich Sauber dank Felipe Nasr (9. Platz) mit 2:1 Zählern in der WM wieder vorbeiziehen…
Wirbel um Sainz
Für die Aufregung sorgte Toro Rosso-Star Carlos Sainz mit folgender Aussage: «Mein Ziel ist es, 2018 im Red Bull zu fahren!» Weiss der Spanier mehr als die Red Bull-Chefs, die ja immer behaupten, die Verträge von Ricciardo und Verstappen für nächstes Jahr seines wasserfest! Verstappen steht sicher seit Jahren auf der Ferrari-Wunschliste. Die vielen Gerüchte werden uns traditionsgemäss noch bis in den späten Herbst verfolgen.
Marcus Ericsson
«Es war kein idealer Tag für uns – im ersten freien Training entdeckten wir schon nach wenigen Runden ein technisches Problem. Daher konnte ich auch nur 12 Runden fahren. Das Training am Nachmittag verlief dann besser, wodurch wir uns auf mechanische und aerodynamische Tests am Auto konzentrieren konnten. Diese Daten liefern uns wichtige Erkenntnisse. Nun setzen wir uns mit den Ingenieuren zusammen, um für das restliche Wochenende die Fahrzeugabstimmung zu optimieren.»
Pascal Wehrlein
«Der heutige Tag war eher schwierig. Was unsere Rundenzeiten betrifft, haben wir einen deutlichen Abstand zu unseren direkten Konkurrenten. Allerdings haben wir das auch wegen den vielen langen Geraden erwartet. Insbesondere im zweiten freien Training hatten wir Schwierigkeiten mit dem Auto. Dennoch konnten wir eine Menge an Daten gewinnen, welche wir nun genau analysieren werden, um für morgen die richtigen Schlüsse zu ziehen.»
Marcus Ericsson
«Es war kein idealer Tag für uns – im ersten freien Training entdeckten wir schon nach wenigen Runden ein technisches Problem. Daher konnte ich auch nur 12 Runden fahren. Das Training am Nachmittag verlief dann besser, wodurch wir uns auf mechanische und aerodynamische Tests am Auto konzentrieren konnten. Diese Daten liefern uns wichtige Erkenntnisse. Nun setzen wir uns mit den Ingenieuren zusammen, um für das restliche Wochenende die Fahrzeugabstimmung zu optimieren.»
Pascal Wehrlein
«Der heutige Tag war eher schwierig. Was unsere Rundenzeiten betrifft, haben wir einen deutlichen Abstand zu unseren direkten Konkurrenten. Allerdings haben wir das auch wegen den vielen langen Geraden erwartet. Insbesondere im zweiten freien Training hatten wir Schwierigkeiten mit dem Auto. Dennoch konnten wir eine Menge an Daten gewinnen, welche wir nun genau analysieren werden, um für morgen die richtigen Schlüsse zu ziehen.»