Heisse Start-Aufstellung beim China-GP

Duelliert sich Bottas am Sonntag mit seinem Sauber-Nachfolger?

Roger BenoitFormel-1-Experte

Auch im fünften Grand Prix 2024 steht Max Verstappen (26) am Sonntag (ab 9 Uhr live im Ticker) in Shanghai mit dem Red-Bull-Honda auf der Pole-Position. 1993 war Alain Prost auf Williams-Renault sogar die ersten sieben Rennen von ganz vorne gestartet.

Nach vier Doppelsiegen (dreimal Red Bull, in Australien Ferrari) könnte es beim GP China wieder ein Bullen-Doppel geben.

Der treue Diener Pérez ist bereit, nach der 100. Pole-Position für das Team auch beim 117. Sieg seine wichtige Statistenrolle zu spielen – für rund zehn Millionen Euro im Jahr. Den Traum vom WM-Titel hat der Mexikaner neben dem Seriensieger aus Holland schon längst begraben.

Oldie Alonso bezahlt Kampf teuer

Verstappen war auch in Shanghai nicht zu stoppen. Den Sprint über 19 Runden gewann er souverän aus der vierten Startposition.

Für die Hälfte des wilden Rennens lag Hamilton an der Spitze. Bis der Max-Express am Briten vorbeiraste. Den tollen zweiten Platz bezahlte Hamilton dann in der GP-Qualifikation – Startplatz 18. «Wir sind bei Mercedes nach dem Sprint in zwei verschiedene Entwicklungs-Richtungen gegangen. Offenbar war die mit Russell die bessere.»

Im Sprint lagen die Senioren Hamilton (39) und Alonso (42) an der Spitze. Bis sich der Spanier mit Landsmann Sainz im Ferrari anlegte – und als einziger ausschied! Dafür bekam er sein Pech im Aston Martin mit dem dritten Startplatz am Sonntag zurück.

Ferrari verschwand im Top-Ten-Finale in der Versenkung: 6. Leclerc, 7. Sainz. Zudem musste Chef Vasseur nach dem Sprint seinen Piloten (vor allem Sainz) die Leviten lesen. Sie hatten sich im Sprint zweimal knallhart angegriffen und touchiert. Klar, dass Sainz nach der Entlassung keinen Zentimeter mehr schenkt.

Bottas wacht wohl zu spät auf

Es gibt eine alte Weisheit in der Formel 1. Je näher die Transferverhandlungen kommen, desto schneller werden einige Piloten. Ja, sie werden von auslaufenden Verträgen plötzlich aus dem Dornröschenschlaf gerissen.

Aber oft ist es zu spät. Wie jetzt im Fall von Valtteri Bottas (34), der heute in der guten fünften Startreihe wohl neben seinem Sauber-Nachfolger in Hinwil, Nico Hülkenberg (36) im Haas-Ferrari, startet.

Und da können die Sauber-Fans nur hoffen, dass der Finne im 227. Rennen für einmal heil aus der Startrunde kommt. Denn am Samstagmorgen verschenkte Bottas im Sprintrennen seinen guten neunten Startplatz bereits nach wenigen Sekunden.

Einmal mehr musste er einen defekten Frontflügel an die Boxencrew melden. Und jedes Mal hiess es dann: Fahrer unschuldig, Auto unfahrbar.

Nun, während Bottas immerhin noch als Zwölfter ins Ziel kam, verpasste Lokalheld Zhou den 8. und letzten Punkteplatz gegen Russell (Mercedes) um sechs Sekunden.

Der Albtraum um den ersten WM-Punkt geht also weiter.