Lewis IV. kann jetzt seine Startnummer 44 küssen: Er glich im Titelduell gegen Vettel zum 4:4 aus. Und Hamilton ist damit auch der Erfolgreichste der zehn britischen Formel-1-Weltmeister.
Sir Jackie Stewart (78), der als einziger dreimal Champion war, zu BLICK: «Meine Nummer 1 bleibt Fangio, meine Nummer 2 Jim Clark. Dann kommen alle Weltmeister, die ihre Epoche beherrscht haben: Senna, Prost, Schumi, Vettel und jetzt Hamilton!»
Also kein adliger Ritterschlag von der Insel. Dafür applaudierte Vettel dem 62-fachen GP-Sieger schon aus dem Cockpit. «Schreibt heute nur über Lewis. Alles andere ist doch Nebensache. Er hat den Titel verdient. Er war der bessere Mann. Und wir kommen 2018 wieder! Ich will mit Ferrari Weltmeister werden!»
Vettel wollte also nicht über seinen Start-Flop reden, als er Verstappen berührte und dann Hamilton den rechten Hinterreifen aufschlitzte. «Ein selbstverstümmelndes Manöver», wie «Corriere dello Sport» schrieb.
Ferrari-Boss Marchionne hatte es vor dem GP Mexiko geahnt: «Vettel hält Ferrari mit seinen tollen Leistungen am Leben. Er muss nur noch seine Emotionen in den Griff bekommen!»
Auch da hat King Lewis IV. einen Vorteil. Er bleibt nach aussen cool. Und setzt dann seine Worte wie Giftpfeile ein. Bei einem Sky-Interview kurz vor dem Rennen fragte Ex-Pilot Martin Brundle: «Vettel hat gesagt, dass er ihre Schwächen kennt, diese aber für sich behält. Kennen Sie die Schwächen von Vettel?» Lewis lächelte: «Klar, man sieht sie ja immer am TV!»
Freunde werden die beiden nie. Aber nach dem Vettel-Rammstoss in Baku ist jetzt wenigstens etwas Respekt zurückgekehrt. Hamilton, der Veganer, Tierfreund und Weltverbesserer, will keine negativen Energien mehr aufsaugen. «Du musst im Cockpit Spass haben. Mexiko war jetzt eine Ausnahme!»
Die nächsten Ziele von King Lewis IV? «Ich will den fünften Titel.» Und Schumis 91 Rekord-Siege? «Das ist zu weit weg. Auch wenn ich noch ein paar Jahre fahre!» Viele vergleichen sie mit Senna? «Ayrton war mein Vorbild. Er fuhr in einer andern, gefährlicheren Zeit. Jetzt hätte er mehr Erfolg!»