Mehr liegt für den frustrierten Deutschen 2015 nicht mehr drin. Er kann seinen Teamkollegen damit aber kaum aus der Fassung bringen. Der zieht ganz brutal sein eigenes Ding ab.
Nach dem Dienstag-Crash um 03.28 Uhr in Monte Carlo (drei Privatwagen demoliert, eine negative Blutprobe) tanzt Hamilton im ersten Interlagos-Training den Hauptgegnern Rosberg und Vettel (Ferrari) davon.
Am Nachmittag muss Hamilton auf der 4,3 km langen Tanzfläche nach 90 Minuten seinem ungeliebten Partner den Vortritt lassen. Schon vor dem Training hatte Hamilton verraten: «Die vielen langen Nächte nach Mexiko, als auch Alkohol floss, haben mich etwas müde gemacht. Ich hole jetzt den nötigen Schlaf nach.»
Nun, heute will Hamilton nach fünf Anläufen endlich seine 50. Pole-Position erobern – und dann am Sonntag im neunten GP do Brasil (!) endlich den ersten Sieg. «Ich widme ihn natürlich meinem Vorbild Senna!»
Vögel drehen Bottas
Schaut man ans Ende der Trainingsrangliste, findet man eigentlich seit Monaten immer die drei gleichen Teams: Schlusslicht Manor, das seit Saisonbeginn enttäuschende Weltmeister-Duo Alonso und Button sowie Nasr und Ericsson im Sauber. Die Updates am C34 seit Singapur – ein Schuss in den Ofen.
Zwischenfälle im Training? Kaum, ausser zwei Vögeln, die Bottas zu einem Dreher zwingen. 1960 war in Spa der Brite Stacey (Lotus) tödlich verunglückt, als ihm ein Vogel an den damals noch offenen Helm flog.