Hamilton im 3. Training vorne
Bald offizieller Protest gegen Ferrari-Tricks?

Es ist wärmer geworden in Interlagos bei Sao Paulo. 21 Grad und etwas Sonnenschein. Doch weiter liegen dunkle Wolken über der Formel 1. Es geht um die Verdächtigungen, dass Ferrari seit der Sommerpause mit unlauteren Mitteln rund 50 PS mehr aus dem Motor rausholt.
Publiziert: 16.11.2019 um 17:12 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2019 um 19:04 Uhr
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Max Verstappen ist in der Quali der Schnellste.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Sao Paulo

Am Freitag bekamen die Vorwürfe (vor allem von Red Bull-Honda und Mercedes) neue Nahrung. Obwohl die FIA erstmals keine GPS-Analysen herausgab, welche Autos in welchen Kurventypen beziehungsweise auf den Geraden abschneiden, waren die Ferrari-Rivalen schnell zur Stelle.

Red Bull spricht von 0,7 Sekunden Rückstand auf den Geraden, Mercedes sogar von 0,8 Sekunden. Nun, die roten Boliden verlieren dann fast alles wieder in den Kurven!

Das soll bei Ferrari faul sein ...

Die zwei inoffiziellen Anklagepunkte der Gegner:

a) Es muss etwas damit zu tun haben, dass in den Phasen Benzin eingespritzt wurde, in denen der Benzinflussmengen-Sensor nicht misst. Die FIA hat eine solche Manipulation in Austin verboten.

b) Motorenhersteller könnten brennbare Flüssigkeiten aus dem Ladeluftkühler, dem Luftsammler oder dem Hybrid-System ERS zur Verbrennung abzweigen und so die Leistung steigern. Auch das hat die FIA hier in Brasilien offiziell als illegal eingestuft.

Wie geht’s weiter?

Die Gegner von Ferrari geben keine Ruhe. Man will endlich Klarheit und vor allem ein offizielles FIA-Statement: «Der Ferrari ist legal!» Solange der Weltverband nicht mit einer genauen Untersuchung einschreitet, werden die Gerüchte wohl überwintern.

Die FIA braucht einen offiziellen Protest, um zu handeln. Und der wird jetzt im Fahrerlager heftig diskutiert. Ferrari-Boss Mattia Binotto sagt ja schon lange: «Klagt uns endlich offiziell bei der FIA an. Dann werden wir euch zeigen, wie dumm eure Verdächtigungen sind.»

Den Roten gehen natürlich die seit Wochen im Raum schweben Schummel-Vorwürfe auf den Wecker. Nun scheinen Red Bull und Mercedes aber klare «Beweise» zu haben.

«Jetzt soll Mercedes handeln»

Der Protest wird allerdings kaum von Red Bull kommen. Dort hiess es vor wenigen Minuten: «Wir haben unseren Teil erledigt. Jetzt soll endlich Mercedes handeln.»

Ferrari nur auf 3 und 4

Im letzten Training ging es 60 Minuten gesittet zu. Keine Zwischenfälle. Und Hamilton im Mercedes als Schnellster 0,026 vor Verstappen im Red Bull-Honda. Knapp dahinter das Ferrari-Duo Leclerc (muss wegen eines Motorwechsels zehn Plätze zurück) und Vettel, der seinen 100. Einsatz für das Team aus Maranello hat (bisher 14 Siege).

Alfa-Sauber im Top-Ten-Finale?

Bei den Hinwilern geht es vor der Qualifikation um 19 Uhr MEZ (TV live) aufwärts: 8. Giovinazzi, 11. Räikkönen. Gibt’s endlich wieder WM-Punkte? Seit der Sommerpause punktete nur der Italiener (3), Kimi blieb sieben Rennen ohne Zähler.

Das Resultat des dritten Brasilien-Trainings.
Foto: Twitter
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