Aber bei Mercedes herrschte nach dem zehnten Doppelsieg 2015 trotzdem eine frostige Atmosphäre. Weltmeister Hamilton, der mit 1,9 Sekunden Rückstand Zweiter wurde, war sauer. Er verstand es nicht, dass sein Team in der 48. von 71 Runden einen Sicherheitsstopp mit den Pirelli-Reifen eingelegt hat. Für Nico und ihn.
«Warum?», brüllte Hamilton an die Boxen, «ich will am Ende des Rennens meine Reifen sehen, die ihr jetzt wechselt!» Klar, er hatte sich mit dem Gummi noch einen Vorteil versprochen. Anders hätte er gestern Nico nicht ärgern können.
Doch die Mexiko-Show vor über 125 000 Fans gehörte für einmal Rosberg. Er gab sich beim Start keine Blösse, wie auch später nach der Safety-Car-Phase (Vettel-Unfall). Der Neustart 15 Runden vor dem Ende spülte das Feld nochmal zusammen.
Doch Rosberg blieb souverän und «Hamilton vor diesem tollen Publikum chancenlos», wie es Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda ausdrückte. Dahinter rettete Bottas im Williams-Mercedes den dritten Platz gegen die immer stärker werdenden Red Bull-Renault von Kvyat und Ricciardo.
In der 21. Runde hatte sich Bottas für das Räikkönen-Foul in Sotschi (letzte Runde) gerächt und diesmal seinen Landsmann in die Luft verfrachtet – Aus.
Und weil ja auch Vettel nicht ins Ziel kam, gabs erstmals seit Japan 2014 keine WM-Punkte! Für Vettel war der Traum vom zweiten WM-Platz schon beim Start vorbei, als er sich mit Ricciardo verhakte und mit einem Plattfuss an die Boxen humpelte.
Bereits nach wenigen Sekunden war Alonso Zuschauer. «Ich hatte ein tolles Rennen, für drei Runden. Das muss reichen», lästerte der Spanier einmal mehr über den Honda-Hybrid im McLaren. Teamkollege Button wurde anonymer 14. Dahinter, zweimal überrundet, die beiden Manor-Ferrari ...
Die grosse Angst vor Brems- und Motorproblemen in 2250 Metern Höhe bestätigte sich nicht. Nur Nasr wurde ein echtes Bremsopfer. Im dritten Training war dem Brasilianer im Sauber sogar eine Bremsscheibe explodiert. Er war gestern der einzige Nicht-Weltmeister, der in Mexiko nicht ins Ziel kam!