Gutiérrez finanziert Vettel
Ferrari verkauft seine Seele

Bei Ferrari wird mächtig umgekrempelt. Nachdem Esteban Gutiérrez ins Cockpit gesetzt wurde, bekommen nun auch die Fahrzeuge einen unerwarteten Neuanstrich.
Publiziert: 18.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:07 Uhr
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Sebastian Vettel: «Ich weiss, dass wir bei Ferrari nicht sofort Erfolg haben»
Foto: Pixathlon
Von Roger Benoit

Jetzt hat es also auch noch Ferrari erwischt: Mit dem Mexikaner Esteban Gutiérrez (23) setzt man erstmals einen Pay-Driver ins Cockpit – wenn auch nur als Ersatz- und Testfahrer!

Es war für viele Fans eine Überraschung, dass der bei Sauber immer mehr in die Kritik geratene Pilot plötzlich den begehrten dritten roten Sitz bekam. Jetzt weiss man warum: Ferrari hat seine Seele verkauft und pflastert 2015 seinen Boliden mit den bisherigen Sauber-Sponsoren Claro, Telmex und Telcel voll. Sie gehören alle zur America Movil Group des milliardenschweren Slim-Clans. Dieser schaut ja bereits, dass Sergio Pérez (24) bei Force India-Mercedes einen sicheren Job hat.

Für Ferrari, das seit über 25 Jahren von Philipp Morris (Marlboro) vergoldet wird, kommen die mexikanischen Millionen nicht ungelegen. Für die «Abfindung» nach fünf Jahren von Alonso – und vor allem die Verpflichtung von Vettel. Für unter 25 Millionen Franken hat sich der Wahl-Thurgauer den vorzeitigen Abschied von Red Bull sicher nicht angetan.

Das Pech für Ferrari: Jahrelang hatte man den überall hoch eingeschätzten Franzosen Jules Bianchi (25) für die Roten aufgebaut. Bis seine Karriere am 5. Oktober 2014 in Suzuka im Marussia-­Ferrari ein jähes Ende nahm.

Bei Sauber hat man noch nichts von einem dritten Fahrer gehört. Der muss natürlich zahlungskräftig sein, wie dieses Jahr der Holländer Giedo van der Garde (29). Bevor er in Abu Dhabi rausgeworfen wurde, hatten seine Geldgeber (McGregor usw.) bereits über sieben Mio. Euro nach Hinwil geschickt. Darin war auch ein Vertrag für 2015 enthalten!

Bei Ferrari (seit 2007 ohne WM-Titel) geht der brutale «Neuaufbau» unter Maurizio Arrivabene weiter. Die Chefs werden jetzt reihenweise entlassen: Fry (Ingenieur), Tombazis (Design), Hamashima (Reifen).

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