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Verstappen siegt – Mercedes-Debakel zum Jubiläum
Alfa-Sauber: 10 WM Punkte – dann Alarm und nur 12. und 13.

Eines der irrsten Formel-1-Rennen der letzten Jahre ist Geschichte! Max Verstappen gewinnt den GP Deutschland im Red Bull vor Sebastian Vettel, der vom 20. Platz gestartet ist. Und am späten Abend fallen die beiden Sauber aus den Punkten. Mehr Wahnsinn? Geht nicht!
Publiziert: 28.07.2019 um 15:23 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2019 um 14:38 Uhr
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Die Rennbilder aus Hockenheim: Max Verstappen triumphiert nach einem spektakulären Rennen.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Hockenheim und Sandro Geisshüsler

Was für ein Rennen, was für eine Spannung, was für ein Chaos – und was für ein Debakel für Mercedes! Die Silberpfeile kassieren ausgerechnet beim 200. GP eine schallende Ohrfeige.

Lewis Hamilton, notabene von der Pole-Position gestartet, verliert Mitte Rennen komplett den Faden. Die nasse Fahrbahn macht ihm einen Strich durch die Rechnung. In der 30. Runde küsst er in der Kurve kurz vor der Zieleinfahrt die Wand. Er rast umgehend an die Box. Seine Crew ist alles andere als vorbereitet. Ein 50-Sekunden-Stopp ist die Folge. Slapstick beim Krösus! (siehe Video unten)

gewaltig in die Hose Dieser Hamilton-Stopp geht
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Chaos bei Mercedes:Dieser Hamilton-Stopp geht gewaltig in die Hose

Der an Halsschmerzen leidende Brite verpatzt einen möglichen Sieg in der 53. Runde dann gleich selbst. Bei rund 250 km/h verdreht er sich. Zum Glück hat er genug Auslauf, um den Crash zu verhindern. Er klassiert sich zuerst an 11. Stelle, zuvor hat er alle letzten neun nassen Rennen im Mercedes gewonnen! Nur, weil die beiden Alfa-Sauber am späten Abend noch aus den Punkten fallen (siehe unten), holt Hamilton als Neunter doch noch 2 WM-Punkte.

Alfa-Sauber verliert 10 WM-Punkte!

TV-Star Rainer Maria Salzgeber (49, Donnerstag-Jass) realisierte es im Motorhome von Alfa-Sauber sofort: «Irgendwie herrscht hier eine komische Stimmung!»

Klar, das Team wusste nach den vermeintlichen zehn WM-Punkten (7. Räikkönen, 8. Giovinazzi) nicht, ob man sich freuen oder ärgern sollte.

Teambesitzer Pascal Picci (Longbow Finance S.A.) zu BLICK: «Da hatten wir in einem verrückten Rennen eine grosse Möglichkeit...» Das Wort verpasste Chance nahm der Italiener nicht in den Mund.

Aber die Richtung des Ärgers zeigt klar aufs Podest. Wenn Kvyat im Toro Rosso-Honda vom 14. Startplatz Dritter wird, hätten die Hinwiler mit der richtigen Strategie bei diesem Chaos-Rennen mit den Startplätzen 5 und 11 ebenfalls zuschlagen können.

Um 18.50 Uhr gab es dann noch Alarm bei Alfa-Sauber: Die FIA untersuchte beide Schweizer Autos!  Offenbar hatte die Boxenzentrale  in den Aufwärmrunden die Kupplungs-Einstellungen geändert – was verboten ist.

Und um 20.50 Uhr folgt der brutale FIA-Entscheid: beide Alfa-Sauber bekommen eine 30 Sekunden-Strafe, fallen auf die Ränge 12 und 13 zurück! Die WM-Punkte erben dadurch Leader Hamilton (9.) und Kubica (10.). Der erste Zähler 2019 für Williams-Mercedes. Und Haas-Ferrari jubelt durch das Nachrücken über zehn statt drei Punkte.

Alfa-Sauber will gegen Entscheid vorgehen

Alfa-Sauber-Teamchef Frédéric Vasseur reagiert wenig später in einem Communiqué. Der Rennstall will gegen die Massnahme vorgehen! «Wir respektieren das Vorgehen und die Arbeit der FIA, aber wir werden gegen den Entscheid Berufung einlegen. Denn wird sind der Meinung, die Gründe und Beweise dafür zu haben, den Entscheid umstossen zu können. Wir werden bald mit der FIA in Kontakt treten.»

Ferrari-Leclerc: «Es tut mir leid!»

Noch schlimmer als Hamilton ergehts seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. An identischer Stelle fliegt er in der 57. Runde ab, donnert in die Leitplanke. Der auf Platz 3 gestartet Finne scheidet aus. Mercedes-Teamchef Toto Wolff tobt.

Bleiben wir beim Drama! Auch Ferrari-Pilot Charles Lecerlc schreibt eines. Vor der Zieleinfahrt – an gleicher Stelle wie Hamilton eine Runde später – fliegt der Monegasse ab, nachdem er erst gerade auf die Slicks gewechselt hatte. «Nein! Komm schon, Charles! Es tut mir leid, es tut mir leid», funkt er wehleidig an seine Box.

Vettel mit Mega-Aufholjagd

Ganz anders ist die Stimmungslage bei seinem roten Kameraden Sebastian Vettel. Der Deutsche erwischt am Samstag ein fürchterliches Qualifying, muss das Rennen von Position 20 in Angriff nehmen. Und was macht Vettel in seinem Wohnzimmer? Er pflügt nach vorne, lässt sich von der klitschnassen Strecke überhaupt nicht beirren – und wird am Ende Zweiter. Ganz grosses Kino!

Ob vielleicht der Sieg dringelegen wäre? Der geht nämlich an Max Verstappen im Red Bull. Zum ersten Mal gewinnt ein Roter Bulle in Hockenheim. «Mad Max» nach dem Rennen: «Einfach nur geil. Wer am wenigstens Fehler machte, lag vorne. Ich bin stolz auf meine Leistung!» Daniel Kvyat («Das war für alle eine Horror-Show!») im Torro Rosso vervollständigt das Podest, auf dem er verrät: «Ich bin Vater geworden.»

Das GP-Ergebnis im Überblick

Der WM-Stand der Fahrer

Die Konstrukteurs-Wertung

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