Die Formel 1 hat den exklusiven Status vom ersten internationalen Grossereignis in Österreich verloren – die PGA-Tour der Golfer ist jetzt in Fort Worth (Texas) mit dem Auftritt der Weltelite schneller. Natürlich ohne Zuschauer.
Mercedes übte in Silverstone
Auch in Spielberg werden bei den Geisterrennen der Formel 1, Formel 2, Formel 3 und dem Porsche Supercup die Abstandsregeln und vor allem die Masken dominieren. Mercedes hat es bei den ersten Testfahrten in Silverstone mit einem Auto von 2018 schon einmal geübt. In den Garagen und in der Boxengasse. Natürlich waren alle Anwesenden auf Corona getestet worden. In Spielberg müssen dann alle über 2000 Anwesenden jeden dritten Tag getestet werden. Kontakt unter den Teams oder mit den von der FIA ausgewählten Medienvertretern, die den Pressesaal nicht verlassen dürfen, sind verboten.
Strecke wird zum Podest
Auch nach den Rennen wird es nicht die üblichen Podest-Szenen geben. Die ersten drei Autos sollen mit ihren davorstehenden Piloten auf der Strecke gefeiert werden. Ohne von Prominenten überreichten Pokale. «Wir werden uns wohl schnell daran gewöhnen», sagt Mercedes-Chef Toto Wolff. Weltmeister Hamilton: «Es ist einfach ein geiles Gefühl, endlich wieder aus den Garagen zu fahren. Dann merkst du sofort, dass dir die lange Pause nicht geschadet hat!»
«Dann fahren die Ersatzpiloten»
Bei einem Corona-Fall will Liberty-Geschäftsführer Chase Carey hart durchgreifen und «keinen Abbruch» in Kauf nehmen. «Fällt ein Fahrer aus, wird er eben durch den dritten Piloten ersetzt. Bei einem Team-Ausfall gehts eben mit weniger Autos weiter!» Die Angst vor noch mehr Verlusten und riesigen Transportkosten in Übersee wird immer grösser. In Europa sollen ja noch Imola, Mugello oder sogar Hockenheim angehängt werden. Die «EM» soll dann in der Wüste (Bahrain und Abu Dhabi) enden. Bei Alfa-Sauber konnte der polnische Ersatzpilot Robert Kubica jetzt schon mal den Masken-Auftritt üben – bei seinen DTM-Testfahrten im BMW.
Leclerc kneift – Russell Meister
Der Final der Spass-WM am Sonntag in Montreal (ab 19 Uhr auf den Youtube-Kanälen der Formel 1) wird leider zur Farce. Charles Leclerc, der mit 99 Punkten als einziger noch Leader George Russell (Williams, 121) hätte abfangen können, zieht als Ferrari-Star einen virtuellen Einsatz bei den 24 Stunden von Le Mans vor. So könnte Red Bull-Pilot Alex Albon (90) noch Vizechampion bei den Konsolen-Stars werden...
Marlboro: 47 Jahre Ferrari
Das neunte Rennen 2020 (Mugello?) ist für Ferrari der 1000. Grand Prix seit dem WM-Start 1950. Die Roten feiern schon jetzt – und zwar den längsten Formel-1-Sponsorenvertrag der Geschichte. Seit dem GP Argentinien 1973 (wo Clay Regazzoni im BRM aus der Pole-Position startete) unterstützt der Tabak-Riese Philip Morris (Marlboro) Ferrari mit jährlich Dutzenden von Millionen! Und dies mit direkter und jetzt verdeckter Werbung (Winnow). Die rauchende Bilanz in 47 Jahren: 9 WM-Titel (fünf mit Schumi), 14 Team-Weltmeisterschaften, 189 Siege (72 von Schumi) und 168 Pole-Positionen (68 dank Schumi).