Die meisten Fans und Teams sind dagegen. Wie auch GP-Boss Ecclestone, aber FIA-Präsident Todt will den «Halo» (Heiligenschein) durchsetzen.
Der Kampf um das Geschwür aus Titan über den Köpfen der Rennfahrer geht in die entscheidende Phase. Bis Ende Juli muss die Strategiegruppe über den neuen Sicherheits-Wahnsinn für 2017 abstimmen. Bei den Winter-Tests in Barcelona tauchte der Heiligenschein erstmals bei Ferrari auf. Und sorgte für Kopfschütteln an vielen Fronten. Doch Sebastian Vettel sagte: «Wenn es der Sicherheit dient, kann man nicht dagegen sein!»
Heute wird das Ferrari-Duo eine überholte Version des «Halo» nochmals hier in Spielberg testen. Das andere System, «Canopy» (Windschutzscheibe), von Red Bull im Training in Sotschi getestet, fiel durch.
BLICK sprach gestern lange mit Mercedes-Chef Toto Wolff (44): «Wir sind sicher nicht die Einzigen, die sich gegen diesen Kopfschutz aussprechen. Und wer bei diesem Ding von Sicherheit redet, der sieht die Gefahren nicht. Ich würde auf alle Fälle meine Hände nicht ins Feuer legen, wenn das Auto brennt und der Fahrer nicht sofort rauskommt. Einen Bianchi hätte 2014 in Suzuka auch dieser Halo nicht gerettet!»
Der Glaubenskrieg tobt also. Die Kosten für die Teams würden mit dem Heiligenschein nochmals um Hunderttausende von Franken in die Höhe schnellen. Vom Verlust von weiteren Fans gar nicht zu reden. Die haben sich auf allen Online-Portalen mit bis zu 80 Prozent gegen den «Halo» ausgesprochen.
Und eine Frage bleibt von Jean Todt sowie Fahrersprecher Alexander Wurz, der als Todts Schatten gilt und wohl gerne dessen Nachfolger werden würde, unbeantwortet: Warum fährt die Formel 1 weiter in Monaco, wo die Sicherheit mit Füssen getreten wird?