Der rasende WM-Knall hat es in sich: drei Grosse Preise innerhalb von nur zwei Wochen! Frankreich (24. Juni), Österreich (1. Juli) und England (8. Juli). Es sind die Rennen, in denen die Formel 1 gerne sportliche Nebengeräusche hat. Immerhin vertreten die 20 Fahrer gleich 11 der 32 teilnehmenden Kick-Nationen! Ja, bei vier Teams kommt es zu «direkten» Duellen. Renault: Spanien – Deutschland. Force India: Mexiko – Frankreich McLaren: Spanien – Belgien. Haas: Dänemark – Frankreich/Schweiz.
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Romain Grosjean ist der einzige Fahrer, der für zwei Nationen antritt. In Montreal sahen wir den in Genf geborenen Haas-Piloten mit dem Trikolore-Dress der Franzosen. Mit der Startnummer 8. Und warum hat er kein Schweizer Nati-Leibchen? Romain lacht: «Weil ich im Gegensatz zu Frankreich keines bekommen habe!» Und für wen schlägt das Herz? «Für beide. Ich hoffe, beide kommen sehr weit und müssen nicht gegeneinander spielen!»
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Eine traurige Aufgabe hat der neue WM-Leader Sebastian Vettel (wird am 3. Juli 31). Er muss sein fussballverrücktes Ferrari-Team über die Nicht-Teilnahme trösten. Der Wahl-Thurgauer hat nach seinem 50. GP-Sieg in Kanada jetzt elfmal für Ferrari gewonnen – wie Massa und Alonso. Hier wird Schumi mit 72 roten Erfolgen wohl nie eingeholt werden. Montreal war übrigens der erste Start-Ziel-Sieg eines Ferrari-Piloten seit Alonso 2010 in Singapur!
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Lewis Hamilton (33) ist frustriert, weil Mercedes ohne Updates nach Kanada einreiste. Das Team bekam dafür die Gelbe Karte des Stars und der Medien. In Le Castellet will man diese Woche die rund 10 PS mehr in die Schlacht werfen. Reicht es Lewis, die WM-Führung gegen Vettel (jetzt 120:121 zurück) wieder zu erobern? Gelb nochmals für Mercedes, weil man das Theater um Hamiltons neuen Vertrag nicht endlich beendet.
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Die Rote Karte droht Force India-Mercedes. Das Team mit dem kleinsten Budget und der grössten Effizienz steht zum Verkauf. Es sollen sich drei Bewerber interessieren. Wartet man vielleicht auf den Kollaps? Nun, die Schulden sollen allein bei Motorenpartner Mercedes fast 20 Millionen Euro betragen. Und beim WM-Sechsten mit bisher 28 Punkten wartet Pérez offenbar seit zwei Saisons auf sein ganzes Salär. Längst wieder schuldenfrei ist Sauber. Dank Alfa und vor allem TetraPak, dem Geldgeber von Marcus Ericsson. Deshalb hat der Schwede den Sitz auf sicher.
Heute Brasilien gegen Schweiz
Die Fussball-WM hat natürlich auch die Formel 1 im Griff. Für den englischen Designer-Star Tim Holmes (Bild) war der Auftrag klar: Wie sieht ein Grand-Prix-Auto in den Nationalfarben der 32 Teams aus? Eine Detailaufgabe für Holmes, wollte er doch allen Nati-Sponsoren gerecht werden. Heute starten Brasilien und die Schweiz. Wer ist schneller?