Die erste Bilanz vor dem dritten Grand Prix in der zweiten Corona-Saison ist nach dem 19-Grad-Auftakt an der Algarve schnell gezogen: Das Feld ist vorne noch näher zusammengerückt.
Ist AlpineF1 erwacht?
Wenn die Streithähne Mercedes oder Red Bull-Honda nur die kleinste Schwäche zeigen, sind mindestens drei Teams sofort da, um zu profitieren. Normal sind es Ferrari und McLaren-Mercedes.
Jetzt kam AlpineF1 dazu. Hat man bei Renault den Entwicklungs-Flop gefunden? Nun, Alonso (5.) und Ocon (6.) grüssten 2021 zusammen noch nie von seit vorne. Alonso hatte schon Selbstkritik geübt: «Ich bin mit meiner Form noch lange nicht zufrieden!»
Alfa-Sauber verliert am Samstag
An Ort – vor allem am Freitag und Samstag – treten seit dem Start in Bahrain der deutsche Aston-Martin-Neuling Sebastian Vettel und leider auch Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi. Es nützt wenig, wenn der C41 erst am Sonntag richtig in Fahrt kommt. Da ist der Punktezug meist schon abgefahren.
Kimi kennt das Problem: «Wir müssen im Rennen zuerst den Rückstand aus der Qualifikation aufholen. Wichtig wäre es jedoch, endlich mit beiden Autos aus dem Mittelfeld loszufahren!»
Hinwiler müssen vor Russell zittern
Für Alfa-Sauber waren die schnellen Russell-Zeiten (vor allem am Morgen) natürlich ein Alarmzeichen. Im ersten Training wurde übrigens Antonio Giovinazzi (27) durch den neuen Ersatzpiloten Callum Ilott (22) ersetzt. Der Brite, 2020 Formel-2-Zweiter hinter Meister Mick Schumacher, zeigte im Vergleich mit Teamleader Kimi Räikkönen (41) eine zeitmässig ansprechende Leistung, verlor aber eine halbe Sekunde auf den Finnen.
Der 60-Minuten-Zuschauer Giovinazzi ist immer noch verärgert, dass er vor zwei Wochen in Italien keine Heimpunkte holen konnte. Den zusätzlichen Boxenhalt musste Antonio nur einlegen, weil ein weggeworfenes Abreissvisier einen der hinteren Bremsschächte zukleisterte.
Heute vor 27 Jahren in Imola
Der 30. April 2021 ist für den österreichischen Motorsport ein besonderer Tag. Vor 27 Jahren starb in Imola Roland Ratzenberger im Simtek – einen Tag vor Ayrton Senna am gleichen Ort. Was für ein Wochenende, was für ein Verlust für den weltweiten Rennsport.
BLICK dankt Heinz Prüller
Am Freitag wurde zudem die Formel-1-Legende Heinz Prüller 80 Jahre alt. Für den war «Imola 1994 eines meiner schwersten Rennen am Mikrofon!»
Nach über 60 Büchern ist die GP-Ikone Prüller längst im Ruhestand. Der BLICK-Chronist verdankt dem Wiener seine Karriere. Heinz hatte ihm 1969 bei der Schnupperlehre die Formel 1 schmackhaft gemacht – und ihm die Stars wie Jackie Stewart, Graham Hill, Jacky Ickx oder Jochen Rindt vorgestellt. Danke.
Es geschah in Kurve 1 und 4
Die Formel 1 hat ein echtes Problem. Verschiedene Kurven sind so gebaut, dass die immer schneller werdenden Autos in einigen Ecken fast automatisch über den Randstein rutschen – und schon wird die Zeit in jener Runde gestrichen. So geschehen am ersten Freitags-Training in den Kurven 1 und 4.
Da wurden bis am Abend über 65 Rundenzeiten gestrichen – da könnte sich die FIA einigen Papierkram sparen. Obwohl Mazepin mit acht Ausflügen den Rekord hält, mussten sich auch Hamilton, Verstappen, Alonso oder Räikkönen mindestens dreimal eine Rundenzeit streichen lassen.