Jetzt ist es also so weit: Die TV-Zuschauer müssen seit diesem Weekend in der Formel 1 ohne Grid Girls, aber mit dem Halo leben. Und der Start des von Liberty Media gross angekündigten digitalen Livestreams in fast allen Ländern (für rund zehn Franken im Monat) musste verschoben werden. Technische Probleme.
Die Grid Girls werden jetzt durch Kinder ersetzt, die händchenhaltend mit den Piloten einmarschieren. Beim Fussball macht das Sinn, aber in der Formel 1 mit den 350 km/h schnellen Boliden?
Seit dem WM-Start 1950 gehörte das weibliche Geschlecht zum Fahrerlager. Niemand regte sich auf. Selbst der legendäre Mercedes-Rennsportchef Alfred Neubauer (1891 – 1980) schrieb ein Silberpfeil-Buch unter dem Titel: «Männer, Frauen und Motoren». Der dreifache Champion Jackie Stewart (78) sagt zur Abschaffung bloss: «Eine Schande!»
Die Frage ist nur: Wer hat diese harmlose Tradition von einem Tag auf den anderen gekillt? Nun, alle Spuren führen direkt nach Amerika. Ins Republikaner-Lager von Präsident Donald Trump. Da war also der oberste Liberty-Media-Chef, Greg Maffei (57), mit Gattin Sharon beim GP von Austin zu Gast. Maffei selbst, der übrigens Trumps Wahlkampf mit 250'000 Dollar unterstützte, schienen die Grid Girls nicht zu stören. Doch Sharon, im Umkleideraum der Frauen zu Gast, war offenbar entsetzt. Sie forderte ihren Mann auf, diese sexistische Show sofort zu stoppen.
So kam der Befehl von ganz oben zum neuen Formel-1-Chef Chase Carey: «Weg mit den Grid Girls!» Auch wenn dieser vorher nie an ein Verbot dachte!