So schien der total fünfte Testtag für die Silberpfeile schon um 14.10 Uhr mit einem Dämpfer zu enden. Weil man nicht lange am Problem mit dem Öldruck herumsuchen wollte, wurde gleich der ganze Motor ausgetauscht. Es reichte dem Finnen wenigstens in den letzten zehn Minuten noch sieben Runden zu drehen. Dabei war er als Elfter 0,17 Sekunden schneller als Hamilton (12.).
Das ist alles neu am Silberpfeil
Die Experten wunderten sich um 9 Uhr bei sieben Grad über den Silberpfeil W10: Neue Nase, neue Frontflügel-Endplatten (jetzt nach aussen gerichtet, wie bei Ferrari), geänderte Seitenkästen, neuer Unterboden, der Ausgang des S-Schachtes (oben auf der Nase) mit zwei Hörnern versehen und ein neuer T-Flügel am Heck.
Wo steht Mercedes am Freitag?
«Dieses Auto konnte Mercedes in den vier Tagen Pause unmöglich umgebaut haben. Dieser Wagen war schon seit Jahresbeginn in Vorbereitung, wurde aber offenbar nicht fertig. Da darf man gespannt sein, wie schnell dieser Mercedes bis am Freitag ist», sagt BLICK-Technik-Mitarbeiter Michael Schmidt (59). Von den bisherigen 100 Hybrid-Rennen (seit 2014) hat Serien-Weltmeister Mercedes übrigens 74 gewonnen…
Nix arbeiten am Wochenende…
Beim WM-Schlusslicht Williams-Mercedes, mit zwei Tagen Rückstand gestartet, ist man jetzt voll im Testprogramm. Warum der 114-fache GP-Sieger (zuletzt 2012 hier in Barcelona mit Maldonado erfolgreich) verspätet ist, hängt wohl mit den Mitarbeitern zusammen. Die sollen sich geweigert haben, am Wochenende Zusatzstunden einzulegen…
Über den WM-Letzten 2019 muss man also kaum noch diskutieren. Schade für den Comeback-Star Robert Kubica (34). Der einzige Sauber-Sieger 2008 in Montreal hätte eine bessere Bühne verdient. So bleibt der Pole diese Saison wohl nur Statist. Wie Formel-2-Meister George Russell, der mit dem weichsten Gummi schon mal für eine Showzeit sorgte.
Norris: Show-Tagessieger…
Auch McLaren-Renault wird mit Carlos Sainz und Lando Norris (19) Probleme bekommen, selbst wenn der Brite eine halbe Stunde vor dem Ende mit dem weichsten Gummi die Tages-Bestzeit fuhr. Showtime.
Der Plan, vielleicht Altmeister Fernando Fernando Alonso (37) für einen halben Testtag ins Auto zu setzen, wurde verworfen. Zu gross sind die technischen Probleme beim 182fachen GP-Triumphator – zuletzt Brasilien 2012 mit Button oben auf dem Podest.
Alonsos Geist wirkte!
Doch der zweifache Weltmeister Alonso tauchte am Nachmittag an der Rennstrecke auf, wurde von den Fans wie der Papst empfangen – und schaute sich die Tests mal an der Strecke an. Mit seinem Landsmann und McLaren-Nachfolger Sainz junior. Alonsos Geist auf sein altes Team wirkte – Bestzeit für Norris. Danach blieb der Formel-2-Gesamtzweite aber gleich stehen – da fehlte wohl Benzin …
Giovinazzi am Morgen Schnellster
Bei Alfa-Sauber mischte man bereits in den ersten vier Stunden des zweiten Test-Teiles wieder vorne mit. Der Italiener Antonio Giovinazzi (25) fühlt sich im Hinwiler Team immer wohler. Am Morgen war er nach 56 Runden noch Schnellster, der Nachmittag war dann für eine Renn-Simulation über 66 Runden à 4,655 km reserviert. Am Ende standen 99 Runden auf dem Protokoll des Räikkönen-Teamkollegen. Die GP-Distanz wurde also nicht geschafft…
Achtung auf den Gummi
Die Reifenwahl spielt beim Betrachten der Zeiten in den Medien oder am TV (Teletext) eine sehr grosse Rolle. Nun, wer die weichste Mischung (C5) wählt, sollte um 0,6 Sekunden schneller sein als die C4-Piloten oder sogar 1,2 Sekunden schneller als ein Fahrer mit dem C3-Gummi. So kann man sich von den nackten Resultaten schon mal täuschen lassen.
Nun, in den letzten zwei Tagen werden alle auf die C5-Mischung zurückgreifen und so
Test-Resultate
Barcelona, 5. Tag
(Stand 18 Uhr)
1. Norris (McLaren-Renault) 1:17,709
2. Gasly (Red Bull-Honda) 1:17,715
3. Stroll (Racing-Point-Mercedes) 1:17,824
4. Vettel (Ferrari) 1:17,925
5. Giovinazzi (Alfa-Sauber) 1:18,589
6. Albon (Toro Rosso-Honda) 1:18,649
7. Leclerc (Ferrari) 1:18,651
8. Magnussen (Haas-Ferrari) 1:18,7694
9. Russell (Williams-Mercedes) 1:1:19,662
10. Ricciardo (Renault) 1:20,107
11. Bottas (Mercedes) 1:20,167
12. Hamilton (Mercedes) 1:20,332
13 Hülkenberg (Renault) 1:20,348
Pole-Position 2018:
Hamilton (Mercedes) 1:16,137