Was heute in der Formel 1 Lewis Hamilton gegen Sebastian Vettel ist, war in den 80er und 90er Jahren Ayrton Senna (†34) gegen Alain Prost (64). Ein erbitterte Rivalität um die WM-Titel, ein Kampf zweier total unterschiedlicher Konzepte und Philosophien.
Prost, der kalkuliert agierende «Professeur» aus Frankreich, gegen den heissblütigen Brasilianer mit dem puren Fahrtalent. Zwischen den beiden flogen immer wieder die Fetzen – auf der Strecke und daneben.
Alles prächtig dokumentiert im 2010 erschienenen Dok-Film «Senna». Der Streifen zeigt den Werdegang des am 1. Mai 1994 im Imola verunglückten Formel-1-Helden und zeigt ihn von seiner menschlichen Seite.
«Es ist eine Schande»
Der Film war ein grosser Publikumserfolg. Einer ist mit den guten Kritiken aber gar nicht einverstanden. Alain Prost! «Ich hasse den Senna-Film, ich hasse ihn wirklich», sagt der vierfache Weltmeister in einem Interview bei «Auto, Motor und Sport».
Der Franzose erklärt sich: «Man hätte etwas Fantastisches daraus machen können. Aber die Geschichte würde nicht korrekt wiedergeben. Es ist wirklich eine Schande, dass nach acht Stunden Interviews mit vielen beteiligten Leuten so etwas herausgekommen ist. Am Ende ist es eine Dokumentation geworden, die mich als den Schlechten und Senna als den Guten dargestellt hat. Das ist schade.»
Der heutige F1-Berater von Renault versichert, dass sich sein Verhältnis zu Senna bereits vor dessen Tod längst normalisiert hatte. Nach meinem Rücktritt haben wir zwei, drei Mal pro Woche telefoniert und über alles mögliche geredet», sagt Prost.