Die Formel 1 kennt seit 97 Rennen nur drei Siegerteams! Der letzte Gewinner auf einem andern Auto war am 22. März 2013 der Finne Kimi Räikkönen (Lotus Renault) in Melbourne. Seither dominieren Mercedes (66 Siege), Red Bull (21) und Ferrari (10) die Szene. Klar, dass nicht nur die neuen Formel-1-Besitzer unbedingt mehr Ausgeglichenheit wollen. Aber noch stehen drei Jahre mit diesem sündteuren Hybrid-Unsinn auf dem Programm. Und der in dieser Zeit (ab 2014) noch ungeschlagene Weltmeister Mercedes hat, so fürchten viele Experten, noch einiges in der Hinterhand.
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Liberty Media rüttelt also mit allen Vorschlägen an einem Felsen, da das Reglement bis 2020 in Stein gemeiselt ist. Da kann sich der neue GP-Boss Chase Carey (64) nur lächerlich machen, wenn er die traditionelle Startzeit von 14 Uhr auf 15.10 Uhr nach hinten verschieben will. Damit wohl die Amerikaner, die ohne Superstar (wie zuletzt Mario Andretti 1978) nie ein Formel-1-Land werden, für die Liveübertragung eine Stunde später aufstehen können!
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Die fehlende Spannung ist sicher auch für sechs Milliardäre ein grosses Thema. Wann wollen sie neben Mercedes/Ferrari nicht mehr die Pausenclowns spielen? Red Bull-Besitzer Didi Mateschitz (73), dem 49 Prozent gehören (neben 51 Prozent von zwei Brüdern aus Thailand), will endlich wieder um den Titel kämpfen – und das B-Team von Toro Rosso nicht noch lange durchfüttern. Bei McLaren hat der Saudi Mansour Ojjeh (65) seit über 20 Jahren das Sagen. Er finanzierte einst auch den TAG-Turbo von Porsche. Gene Haas (65) hält als grösster Maschinenwerkzeug-Fabrikant der USA sein Team am Leben. Der kanadische Mode-Zar Lawrence Stroll (60) buttert bei Williams die Millionen für Sohn Lance (19) ins finanzschwache Team (Ende Saison springt dort Hauptsponsor Martini ab). Bei Sauber ist der Schwede Finn Rausing (63) der wichtigste Mann. Er gehört zum Clan, der TetraPak besitzt und hinter dem Sauber-Investor Longbow S.A. steht. Der indische Geschäftsmann Vijay Mallya (62) musste jetzt sein Spielzeug Force India weggeben. Er lebt in England im Exil, weil ihm in seiner Heimat der Knast droht. Force India muss zudem den Teamnamen ändern.
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Für Peter Sauber (74) ist der Melbourne-Final Pflicht. «Ich habe seit Jahren kaum ein Federer-Spiel verpasst. Für ihn stehe ich auch mitten in der Nacht auf», verriet Sauber beim Essen mit BLICK in der Zürcher Kronenhalle. Angereist kam er in einem Defender aus der Special Edition – nachdem der Bau nach 67 Jahren eingestellt wurde.