Der GP von China wird zum Reifenpoker. Nicht nur an der Spitze, sondern auch hinten. Denn nur mit einer strategischen Meisterleistung wie in Bahrain kann Alfa Sauber heute ins Rampenlicht fahren und vielleicht erneut punkten. Aber das geht mit dem weiter zu langsamen C37 nur, wenn die Fahrer auch mit Köpfchen unterwegs sind. Am Samstag kassierte Ericsson nach einem Dreher von Teamkollege Leclerc in der letzten Kurve eine unnötige Startplatzstrafe von fünf Positionen (plus drei Strafpunkte ins Jahresregister) – Missachten der doppelt geschwenkten gelben Flaggen: Bereit zum Anhalten! Absitzen kann der Schwede die Strafe nicht – er ist schon Letzter, erstmals vom Neuling aus Monte Carlo geschlagen!
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Wie nahe Jubel und Frust sind, zeigt Pierre Gasly (22). Vor einer Woche im Toro Rosso-Honda als Vierter weltweit gefeiert, gestern schied der Franzose mit beiden Sauber und Williams-Mercedes im ersten Quali-Teil aus. Gasly: «Das ist das Lehrgeld, das ich wegen fehlender Erfahrung mit den Reifen und dem Wind bezahlen muss!»
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Den sichersten Startplatz hat Nico Hülkenberg (30). Der Deutsche fährt am Sonntag im Renault – wie in den letzten fünf Rennen (!) – aus der siebten Position los. Nicos Problem: Er stand in seinen 137 Formel-1-Rennen
nie auf dem Podest – Negativ-Rekord. «Der geht mir langsam auf die Nerven!»
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McLaren-Renault grüsst mit 22 Punkten als überraschender WM-Dritter. Doch Alonso (13.) und Vandoorne (14.) verhauten die China-Quali. Alonso: «Wir waren etwas zu optimistisch, aber Punkte liegen sicher drin!» McLaren, mit 182 GP-Siegen Zweiter hinter Ferrari (231), ist seit 100 Rennen ohne Sieg, seit 80 ohne Podest.
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Bei Trident, dem früheren GP3-Team des zurückgetretenen St. Gallers Kevin Jörg, kommt es 2018 zu
einem brisanten Duell: Giuliano Alesi (18) gegen Pedro Piquet (19). Papa Jean Alesi: «Das wird ein Spass, wenn Pedros Vater Nelson auftaucht.» Weiter bei Trident fährt der Amerikaner Ryan Tveter, dessen Vater Eric aus Meilen UPC Schweiz als CEO vorsteht.