So brutal hat noch selten ein Autorennfahrer den Sieg verloren. Dem Genfer Louis Delétraz (22) fehlten beim zweiten Formel-2-Rennen in Monte Carlo im Ziel auf den Franzosen Hubert (letztes Jahr Formel-3-Champion) nur 0,059 Sekunden oder knapp 30 Zentimeter: Fotofinish. Delétraz war gestern den Tränen nahe, als er einsam mit dem Pokal am Hafen entlang lief: «Es tut weh, wenn man in der Nacht seine Pole-Position verliert!»
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Dank dem 8. Platz am Freitag hätte Delétraz der beste Startplatz gehört. Und Hubert hätte als Neunter aus der fünften Reihe starten müssen. Doch dann wurde Ghiotto (3.) disqualifiziert – und Hubert rückte auf die Pole-Position auf. Daneben Delétraz. Unheimlich, alle 30 Rennrunden fuhr dieses Duo wie Zwillinge durchs Fürstentum. Überholen fast unmöglich. Im Ziel schloss dann der Schweizer noch auf... Erneut chancenlos war Mick Schumacher – Platz 11.
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Eine böse Überraschung erlebte Alfa-Sauber. Nach drei tollen Trainingsauftritten in den Top Ten kam für Räikkönen (14.) und Giovinazzi (18.) der brutale Absturz. «Fehlende Balance» war die Erklärung von der Medienabteilung. Zudem wurde der Italiener noch drei Plätze zurückversetzt, weil er auf dem Weg zur Rascasse-Haarnadel Hülkenberg im Renault behindert hatte. Jetzt können die Fans nur hoffen, dass am Sonntag nicht der nächste Nuller nach Barcelona eingefahren wird. Kimi hat übrigens das Team gebeten, um seinen 300. GP keinen Wirbel zu machen.
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Modeschauen und Promi-Treffen. Natürlich gehört in Monaco der Glamour dazu. So sahen wir Giovinazzi und Tatiana Calderon auf dem Laufsteg. Neben Jacky Ickx schlenderte Tour-de-France-König Eddy Merckx durch die Boxen, und Hamilton sprach mit Cristiano Ronaldo.