Für Italien ist es fast schon ein historisches Formel-1-Datum: 24. Oktober 2010. GP von Korea. Da fuhr ein gewisser Vitantonio Liuzzi (wird am Montag 37) mit dem Force India-Mercedes auf den guten 6. Platz. Hinter Sieger Alonso, Hamilton, Massa, Schumi und Kubica. Er war der letzte Italiener, der im Zirkus punktete.
Aber er war nicht der letzte Italiener, der nach Liuzzi und Trulli (2011) am Start stand. Diese Formel-1-Ehre gebührt Antonio Giovinazzi (24). Der Süditaliener ersetzte 2017 in Australien (12. Platz) und China (zwei Unfälle) bei Sauber den verletzten Pascal Wehrlein.
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Seither steht Giovinazzi, in der Formel 3 und GP2-Serie jeweils Zweiter, als Ferrari-Tester vor der grossen Türe. Vor wenigen Tagen bewies der Mann aus Apulien bei den Budapest-Tests, wie schnell er ist. Im Ferrari und Alfa Sauber.
Ein Vergleich? Giovinazzi: «Beide Teams haben seit den Tests in Barcelona das Auto stark verbessert. Vor allem ein Kompliment an Sauber. Denn der Abstand ist bei zwei Sekunden geblieben.» Giovinazzi muss hoffen, dass Leclerc bei Ferrari den Finnen Räikkönen ersetzt (was schwierig wird) – dann wäre das zweite Sauber-Cockpit frei.
Wie sieht Antonio seine Chancen? «Ich fahre 2018 noch viermal am Freitagmorgen für Alfa Sauber – und spätestens dann hoffe ich, dass ich den Sitz bekomme, den ich will.» Wenn nicht, dann wird Giovinazzi, vor allem vom verstorbenen Boss Sergio Marchionne gefördert, wohl ein drittes Ersatzpiloten-Jahr in Maranello anhängen.
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Letzter Italo-Sieger war 2006 beim GP in Malaysia Giancarlo Fisichella auf Renault. In der ewigen Nationenwertung liegt nach jetzt 988 WM-Läufen Italien mit 43 Erfolgen weiter auf Platz sechs hinter Grossbritannien mit 277 Siegen, Deutschland (177), Brasilien (101), Frankreich (79) und Finnland (49). Ferner: 18. Schweiz mit 7 oder eben Regazzoni (5), Siffert (2).
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Die Stars sind bis kurz vor dem GP in Spa (26. August) in den Sommerferien. Die Titeljäger Hamilton und Vettel (24 Punkte zurück) kamen bereits mit ihren heissen Zweirädern zur Hitzeschlacht nach Budapest. Lewis mit seiner MV Agusta, Vettel mit seiner Triumph.
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Die Tempo-Piste von Spa wirft bereits ihre Schatten voraus. Der Kampf um WM-Platz 8 zwischen Toro Rosso-Honda (28 Punkte) und Alfa Sauber (18) ist noch lange nicht entschieden. Toro Rosso-Chef Franz Tost zu SonntagsBlick: «Wir müssen in Spa und Monza damit rechnen, dass uns Sauber bei den letzten zwei Europa-Rennen mit dem neuen Ferrari-Motor brutal davonfährt!» Viele Experten reden von über 30 PS mehr bei Ferrari, Haas und Sauber!