Lewis Hamilton macht das halbe Dutzend voll! In Austin krallt sich der Brite nach 2008, 2014, 2015, 2017 und 2018 seinen 6. WM-Triumph. Damit überholt er Juan-Manuel Fangio (5 Titel) und rückt Rekordhalter Michael Schumacher (7 Titel) weiter auf die Pelle.
Überhaupt sind die Zahlen Hamiltons sagenhaft: Mit seinem Titel-Hattrick tritt er einem erlauchten Klub bei – nur Fangio, Schumacher und Vettel ist dieses Kunststück zuvor gelungen. Ebenfalls beeindruckend: Hamilton hat in 31 Rennen in Serie immer gepunktet.
Ein Zeugnis dessen, wie konstant Mercedes arbeitet. Kein Wunder also, dass die Silberpfeile den 9. Doppelsieg in dieser Saison eintüten. Was für eine Machtdemonstration!
Vettel gratuliert dem Mercedes-Duo
Hamiltons Teamkollege Bottas bekommt für seine treuen Dienste den Sieg geschenkt. Der Brite lässt es nicht auf ein beinhartes Duell mit «meinem besten Teamkollegen, den ich je hatte» ankommen.
Sieger Bottas sagt nach dem Rennen: «Das war doch perfekt. Ich siegte und Lewis holte den Titel. Mercedes ist wieder zurück.» Und was sagt der 6-fach-Champ? «Ein grosser Tag. Ich habe die ganze Familie mitgebracht. Die soll sich auch freuen, denn unser Motto ist seit meiner Jugend immer das gleiche: 'Wir geben nie auf!'»
Eine emotionale Szene gibts noch, als Vettel im Aufwärmraum auftaucht und Bottas sowie Hamilton gratuliert! Erst recht, wenn man Vettels Rennen Revue passieren lässt. Für den Deutschen ist der GP vorbei, bevor er richtig losgeht. Schon kurz nach dem Start verliert der vierfache Weltmeister fünf Plätze. In Runde 9 schlägt sich Vettel die Aufhängung hinten rechts kaputt.
Böse Schlappe für Ferrari
Vettel zu seinem Ausfall: «In den Rechtskurven hatte ich plötzlich nicht mehr das gleiche Auto wie am Freitag und Samstag.» In den nächsten Tagen soll der Mann aus Ellighausen TG zum dritten Mal Papi werden.
Eine böse Schlappe also für Ferrrari. Vettel out, Leclerc war viel zu langsam und an den Boxen schlecht bedient. Der Monegasse wird Vierter – mit 50 Sekunden Vorsprung. Und das ausgerechnet am 50. Geburtstag von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto.
Das waren die roten Abstände vor der Sommerpause. Dann kehrte Ferrari mit einem Wundermotor ab Spa in die Formel 1 zurück und holte sechs Pole-Positions in Serie, fuhr auf den Geraden den Rivalen plötzlich auf und davon.
Die ersten Gerüchte tauchten auf. Es gab keine Proteste, aber die FIA wurde hellhörig und hat jetzt in Austin offenbar die Benzin-Durchflussmenge bei den Autos kontrolliert. Dort vermuteten Red Bull und Mercedes eine Manipulation. Tatsache ist: Der Vorsprung von Ferrari ist plötzlich so schnell weg, wie er aufgetaucht war.
Dritter wird übrigens Max Verstappen, der nach dem Rennen sagt: «Mehr lag nicht drin. Am Ende lag ich direkt hinter Hamilton, aber beide machten keine Fehler. Toll, dass es zum Podest vor einem Ferrari reicht.»
Zu Lewis sagt Verstappen: «Beeindruckend. Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Er hat ein grossartiges Team. Aber ich werde nächstes Jahr wieder angreifen.
Alfa-Sauber wieder ohne Punkte
Und die Alfa-Sauber? Die erwischen keinen Sahnetag. Giovinazzi als 16. gestartet wird am Ende 14. Kimi Räikkönen befindet sich während dem Rennen in den Punkten, wird am Ende aber Elfter. Der vierte Nuller in Serie. Damit geht das Schnecken-Duell mit Haas-Ferrari weiter. In der Konstrukteurs-WM führen die Hinwiler nach wie vor mit 35:28.