Jetzt hat der frühere Ferrari-Teamchef Jean Todt sich endlich wieder mal zur Dauerkrise im Grand-Prix-Zirkus geäussert: «Die Formel 1 ist nicht krank, Sie hat keinen Krebs, sondern nur Kopfweh. Und dagegen gibt es sicher gute Tabletten!»
Ja, so einfach macht es sich der schon lange mit dem Übernamen «Hybrid-Hans» lebende Todt. Er war es, der (auch auf grossen Druck von Renault) der Formel 1 dieses neue Turbo-Desaster eingebrockt hat – trotz vielen Warnungen seines englischen Gegenspielers, GP-Zampano Bernie Ecclestone (83).
Wenigstens gibt Todt zu, dass er sich bei den Kosten für das Hybrid-Theater brutal getäuscht hat: «Ich übernehme die volle Verantwortung dafür, für die Kunden nicht das Maximum eingespart zu haben.»
Klar, dass die kleinen Teams wie Lotus, Sauber, Force India und Manor seit Monaten jammern. Bis zu 20 Millionen Euro verlangen die Hersteller für ihre Antriebsstränge pro Jahr.
Doch die Teams aus den hinteren Regionen sind Todt auch ein Dorn im Auge: «Es sind immer die gleichen, die öffentlich in den Medien und am TV stöhnen und sich weltweit über eine Ungerechtigkeit beschweren. Sie alle haben die Deals mit der Formel 1 unterschrieben. In den Meetings sind sie aber die grossen Schweiger!»