Surtees war der grosse Mann in der Formel-1- und Motorrad-Szene. 1964 wurde er auf Ferrari Weltmeister. Bei den Töffs holte er in allen Klassen sieben WM-Titel. Das gelang nie mehr einem Fahrer!
2009 hatte John Surtees seinen Sohn Henry (18) bei einem Formel-2-Rennen in Brands Hatch verloren, als dieser von einem Rad erschlagen wurde. Danach wurde «Big John» noch mehr verbittert.
Kimi: Rekord und Dreher
Der Star des achten Tages war mit seiner ganzen Familie angereist. Im Mittelpunkt von Kimi Räikkönen (37) natürlich Sohn Robin (2). Es wird noch dieses Jahr im Hause Räikkönen wieder Nachwuchs geben..
Auf dem Asphalt zog der stille Finne eine laute Show ab. Der 20fache GP-Sieger und Weltmeister von 2007 kam als einziger Pilot unter die magische 1:19-Minuten-Grenze. Und 90 Minuten vor Testschluss drehte sich Kimi (nach einem Elektronikschaden), knallte aber nicht wie am Mittwoch in die Mauer. Kimi war mitten auf einer GP-Rennsimulation.
Kimi: Freude über den EV Zug
Mit 1:18,634 war Räikkönen um 12.33 Uhr rund eine halbe Sekunde schneller als Teamkollege Sebastian Vettel (29) am Donnerstag. Die Roten hatten im Gegensatz zu Mercedes also nicht geblufft.
Der Finne hatte sich übrigens schon am Freitagmorgen gefreut: Sein EV Zug liegt in den Eishockey-Playoffs (3:0 gegen Genf) vor dem Halbfinal-Einzug. «Super, vielleicht schaffe ich es noch zu einem Spiel», sagte der Gönner aus Baar ZG. Er unterstützt den EVZ schon seit Jahren mit einem grosszügigen Finanzpaket.
Hülkenberg eröffnete Feuer
Den ersten Schuss unter die magische 1:20-Minuten-Marke feuerte um 10.48 Uhr Nico Hülkenberg im Renault ab. Seine Zeit von 1:19,885 wurde auf dem weichsten Gummi (Ultra Soft) erzielt. Viele Fans fragen immer zu Recht, mit welcher Mischung die Zeiten erreicht wurden.
Rätsel um die Spritmenge
Das schwarze Gold ist oft wegweisend, aber noch viel wichtiger ist der Tankinhalt. Da machen 10 Kilo Sprit (13,5 Liter) locker mal 0,3 Sekunden pro Runde aus. Das ist auch etwa der Zeiten-Unterschied zwischen Ultra Soft und Supersoft sowie von Supersoft und Soft.
Das Problem: Während die Reifen dank ihren verschiedenen Farben (siehe Bild) sofort ersichtlich sind, hüten alle Teams die Spritmenge mit der sie jeweils unterwegs sind als grosses Geheimnis. Hier herrscht eisernes Schweigen, also kann jeweils nur spekuliert werden. Von den Rivalen, den Medien und den Fans.
Auch Motoren-Rätsel
Auch bei der Motoren-Abstimmung (Mapping) ist das Feld der Spekulationen weit offen. Also muss man die Testresultate auch oft in Frage stellen. Trotzdem: Wer schnell ist, der wird es auch bleiben!
So werden Ferrari, Mercedes und Red Bull beim GP in Australien sicher vorne liegen. «Wir sind sehr stark», sagte Ricciardo zu BLICK. Für viele ist der Red Bull-Pilot 2017 ein Geheimfavorit. Schon letztes Jahr landete er als Dritter auf dem WM-Podest.
Honda-Debakel ohne Ende?
Der letzte Testtag vor der 68. Formel-1-Saison – eine Orgie mit Sorgen. So löste der in Genf lebende Romain Grosjean um 10.31 Uhr und um 12.38 Uhr jeweils eine rote Flagge aus – er war mit seinem Haas-Ferrari ins Kiesbett gesegelt.
Den doppelten Defekt-Albtraum erlebte auch der zweifache Weltmeister Fernando Alonso. Er blieb um 11.16 und 11.51 Uhr zweimal mit dem McLaren-Honda stehen – zweimal rote Flagge. Man lästert schon: Das orange Auto macht ja fast mehr Runden auf dem Abschleppwagen .
Zeiten-Jagd und guter Stroll
Vor Rekordmann Räikkönen waren Hülkenberg (Renault) Verstappen (Red Bull), Bottas (Mercedes) und Sainz (Toro Rosso) unter 1:20 geblieben. Am Nachmittag kam Hamilton (Mercedes) dazu.
Und der in Genf lebende GP- Neuling Lance Stroll (18), der bis am Abend sehr gute 131 Runden (Tagesrekord) drehte, hat aus seinen drei Ausritten in der ersten Woche gelernt. Der Kanadier hält den Williams-Mercedes jetzt auf der Strecke und verblüfft viele mit seinen guten Zeiten. Werden wir vom selbstbewussten Milliardärs-Sohn auch während der WM positiv überrascht? Der bis jetzt um eine Sekunde schnellere Teamleader Massa traut es seinem Partner durchaus zu.
Sauber schneller, aber…
Mit 1:21,670 hat Marcus Ericsson die bisherige Hinwiler-Bestzeit vom dritten Testtag am 1. März (1:21,824) wenigstens verbessert. Dazu brauchte der Schwede die pinkfarbene Ultra Soft-Mischung. Total war er 59 Runden unterwegs.
Aber eben: Bis jetzt waren alle andern Autos schneller. Selbst der McLaren-Honda, wenn er mal zehn Runden am Stück fahren kann. Einige Experten sehen die Probleme bei Sauber nicht nur beim alten Ferrari-Motor, sondern auch im C36, der oft sehr unruhig durch die Kurven rasen soll. Die täglichen, meist positiven Testmeldungen der Fahrer geben darüber natürlich keine Auskunft. Die Fans müssen für eine gültige Antwort noch zwei Wochen warten.
Sauber-Duo am Schluss
Am Nachmittag des letzten Tages machte Pascal Wehrlein statt der geplanten Rennsimulation eben weitere Aero-Tests. Der Deutsche war nur 42 Runden unterwegs, kam kaum in Fahrt und konnte das Schlusslicht nie abgeben. Direkt hinter Ericsson, dessen Zeit noch kurz vor Schluss von Alonso um 0,3 Sekunden geschlagen wurde. Wahrlich kein sauberes Bild zum Test-Abschluss.
1. Räikkönen (Ferrari) 1:18,634
2. Verstappen (Red Bull) 1:19,438
3. Sainz (Toro Rosso) 1:19,837
4. Bottas (Mercedes) 1:19,845
5. Hamilton (Mercedes) 11:19,850
6. Hülkenberg (Renault) 1:19,885
7. Pérez (Force India) 1:20,116
8. Palmer (Renault) 1:20,205
9. Stroll (Williams) 1:20,335
10. Grosjean (Haas) 1:21,110
11. Alonso (McLaren) 1:21,389
12. Ericsson (Sauber) 1:21,670
13. Wehrlein (Sauber) 1:23,527
1. Räikkönen (Ferrari) 1:18,634
2. Verstappen (Red Bull) 1:19,438
3. Sainz (Toro Rosso) 1:19,837
4. Bottas (Mercedes) 1:19,845
5. Hamilton (Mercedes) 11:19,850
6. Hülkenberg (Renault) 1:19,885
7. Pérez (Force India) 1:20,116
8. Palmer (Renault) 1:20,205
9. Stroll (Williams) 1:20,335
10. Grosjean (Haas) 1:21,110
11. Alonso (McLaren) 1:21,389
12. Ericsson (Sauber) 1:21,670
13. Wehrlein (Sauber) 1:23,527