Der vierte Formel-1-Ausstieg von Honda in der GP-Geschichte war diesmal ein Schock. Seit Wochen geistert bei den Bullen mit beiden Teams die Frage durch den Raum: Wie weiter 2022?
Kein Entwicklungsstopp!
Beim letzten Grand Prix in Imola konnte Red Bull seinen 300. WM-Lauf nach 63 Siegen und 180 Podest-Auftritten nicht feiern: Doppelnuller.
Noch schlimmer für die Bullen war allerdings die klare Ansage von Ferrari und Renault: Es gibt ab 2022 keinen Entwicklungsstopp der Hybrid-Motoren!
Mercedes hätte einem Stopp zugestimmt, weil man in der Technologie so weit voraus ist! Nun, nach dem zweifachen Veto der beiden andern Motorhersteller kann Red Bull also sein ehrgeiziges Projekt mit den Honda-Motoren vergessen.
Sportdirektor Helmut Marko: «Ein Entwicklungsstopp wäre für uns die absolute Voraussetzung für die Übernahme der Honda-Räumlichkeiten in England gewesen.»
Eine Motorenschlacht hätten die Bullen technisch, personell und finanziell in Eigenregie gar nicht stemmen können.
Drohung meist leere Worte
Jetzt ist eine Zukunfts-Lösung weg – was nun? Mit Red Bull und Alpha Tauri die Formel 1 verlassen – oder ins alte und mit viel bösen Worten verschmutzte Ehebett von Renault zurückzukehren?
Mit dem Rückzug aus der Formel 1 hat man schon mehrmals gedroht (wie früher Ferrari). Da wird es nach der Scheidung von Renault 2018 doch eher zur zweiten Heirat mit den Franzosen kommen.
Motoren-Alternativen? Mercedes holt 2021 McLaren ins Boot, hat dann vier Teams – und Ferrari (drei Teams) müsste um die eigene Vorherrschaft bangen!
Red Bull zittert um Max
Einen Bullen-Ausstieg kann sich die Formel 1 nicht leisten. Und wenn man zu Renault zurückkehrt und mit den Franzosen nicht an alte Erfolge anknüpfen kann (vier Vettel-Titel von 2010 bis 2013), droht Ende 2021 der Absprung von Max Verstappen (23) zu Mercedes.
Der schon öfters unzufriedene Holländer ist für Red Bull das, was Lewis Hamilton (35) für die Silberpfeile darstellt: Die rasende Lebensversicherung. Im besten Auto ein Garantieschein für WM-Titel.