Der Ton ist um einiges härter geworden. Auf und neben der Rennstrecke. Ferrari und Mercedes kennen nur noch ihre eigenen WM-Ziele. Die Rivalen und das angeschlagene Image des Sports sind ihnen egal.
Der Zufall, andere sagen Absicht, wollte es, dass in Frankreich Vettel (Ferrari) bereits in der ersten Kurve Bottas (Mercedes) ins Auto knallte. Am Sonntag Teil 2 in England. Diesmal traf Räikkönen (Ferrari) das Mercedes-Heck von Hamilton in Kurve 3.
Jetzt ist das Geschrei überall gross. Heisse Diskussionen. Der Londoner «Telegraph»: «Das Titelduell wird schmutzig!» Auch wenn gestern Hamilton Kimis Entschuldigung akzeptierte. Unverständlich, dass Vettel eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam – und Räikkönen am Sonntag zehn Sekunden.
Auch bei unabsichtlichen Fouls, wie es so schön im Fussball heisst, muss die Gelbe Karte in der Formel 1 mindestens eine Stop-and-Go-Strafe an den Boxen sein. Da verliert man weit über 20 Sekunden.
Kein Zufall, sondern Absicht war es früher, wenn sich Erzfeinde begegneten. Das beste Beispiel lieferten dabei Alain Prost und Ayrton Senna:
- 1989 beim Titelduell in Suzuka krachte das Duo, beide auf McLaren, in der Schikane zusammen. Prost wurde Weltmeister.
- 1990, wieder in Suzuka, hatte Senna nichts vergessen. «Heute fahre ich ihm ins Auto. Er darf es ruhig wissen!» Prost (inzwischen bei Ferrari) war also gewarnt. Doch schon in der ersten Kurve krachte es. Der Brasilianer, der Champion wurde, hatte den Ferrari einfach abgeräumt!