Verstappen schnappt sich Leclerc zwei Runden vor Schluss
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Spannung in Österreich:Verstappen schnappt sich Leclerc zwei Runden vor Schluss

Ferrari-Fans toben – aber kein Team-Protest
Neuer Ärger für die Roten am grünen Tisch

2019 ist nicht das Jahr von Ferrari. Bitter: Das Italo-Team gewinnt weder auf der Piste noch vor den FIA-Richtern.
Publiziert: 01.07.2019 um 21:10 Uhr
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Niedergeschlagen: Leclerc verlor den Spielberg-Sieg kurz vor Schluss.
Foto: imago images / Motorsport Images
Roger Benoit aus Spielberg

Kimi Räikkönen bleibt der letzte Ferrari-Sieger (Austin 2018). Die Roten sind dieses Jahr verhext – und wie nach Montreal im Fall Vettel/Hamilton toben seit Sonntag wieder weltweit Millionen von Ferrari-Fans.

Denn wie in Kanada kassierte das Team aus Maranello auch in Österreich im Fall Leclerc/Verstappen eine Niederlage am grünen FIA-Richtertisch. Der Sieg ging an die Farbe Orange.

Und beim GP in Bahrain ­waren die Italiener schuld, dass Leclerc in klarer Führung von einem defekten Zylinder auf Platz drei zurückgeworfen wurde.
Teamchef Mattia Binotto war sauer: «Ein klarer Fehlentscheid. Max drückte Charles von der Piste. Aber im Interesse des Sports verzichten wir diesmal auf jegliche Proteste!» Danke!

Vettel: «Der neue Ferrari ist dieses Jahr gut für Siege»

Ferrari 2019: Pech, zu viele Fehler auf und neben der Strecke, Schicksal? Vettel (4.), der beim Reifenstopp auf seinen Gummi warten musste (!): «Ich weiss nur, dass der neue Ferrari dieses Jahr sicher gut für Siege ist!» Aber wann?

In Spielberg waren sich ­eigentlich alle Experten einig: Verstappens hartes Innendurchstoss-Manöver gegen Le­clerc gehörte in die Kategorie: Das wollen die Fans endlich ­sehen. «Ein geiles Manöver. Toll für die Zuschauer», schwärmte selbst Mercedes-Chef Toto Wolff. Die Silberpfeile selbst erlebten unter der Gluthitze ein blaues Wunder: «Wir mussten in dieser Hitze leider unbewaffnet nur ums Überleben kämpfen.»

Und als Hamilton bei der rollenden Dauer-Abkühlung zu fest über die Randsteine «schlich», ging der Frontflügel kaputt ­(langer Boxenhalt) – und der WM-Leader wurde Fünfter: «Diesmal nehme ich die zehn Punkte gerne mit!» Klar, bei ­bisher sechs Saisonsiegen.

Leclerc und Verstappen die jüngste Startreihe seit 1950

Die Formel 1 hat sich in Spielberg zurückgemeldet, auch wenn das FIA-Urteil über drei Stunden auf sich warten liess. Kein Einzelfall. Aber solche «Skandale» vergisst man schnell, wenn solche Rennen geboten werden.

Mit Charles Leclerc (21) und Max Verstappen (21) hatte der GP-Zirkus seit WM-Beginn 1950 die jüngste erste Startreihe – und im Finish die beiden Hauptdarsteller. Die FIA-Kommissare zerstörten zum Glück nicht den tollen Sonntag. Unter dem Motto: Lasst den Fahrern endlich wieder mehr Freiheiten.

Eine Strafe hätte wieder ­wochenlange Diskussionen ausgelöst. Wie nach Montreal. Aber ein Vergleich mit Spielberg hinkt. Damals machte Leader Vettel einen Fahrfehler und kam unkontrolliert auf die Piste zurück – direkt vor Hamiltons Auto. Der schlaue Brite hatte natürlich damit gerechnet ...

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