Der neue Ferrari-Oberguru Sergio Marchionne (63) spielt den Poltergeist. In China wetterte er gegen sein Team: «Die Uhr tickt, jetzt müssen schnell Siege her!»
Auch hinter den Kulissen ist der Italo-Kanadier aktiv. Er will jetzt – so «auto motor und sport» – dem Briten an den Kragen. Mit Hilfe der andern Hersteller soll dem Rechteinhaber CVV (35 Prozent der F-1-Aktien) die Absetzung dessen Geschäftsführers vorgeschlagen werden. Und der heisst Bernie Ecclestone (85).
Das Chaos der letzten Wochen (Reifen, Quali, Motoren, neue Regeln für 2017 usw.) soll der Brite verantworten. Und jetzt will er noch der EU helfen, wenn diese gegen die Zertrümmerung seiner eigenen Verträge (auf Antrag von Sauber und Force India) bei der Wettbewerbskommission in Brüssel vorgehen!
Bernie: «Die verschiedenen Verträge mit den grossen Teams waren einer meiner schlimmsten Fehler!»
Wenn die EU erfolgreich eingreift, kommt vor allem Ferrari an die Kasse: Verlust des lebenslangen Veto-rechts, und auch die immer kritisierten Sonderzahlungen (bis zu 100 Millionen Dollar im Jahr) wären für Maranello in Gefahr. Das könnte auch die rote Börsenaktie weiter nach unten drücken.
Auch auf der Fahrerseite geht es nicht ohne Krach ab. So wetterte Vettel gegen das Überholmanöver von Kvyat in der Startrunde, das ihn mit Räikkönen kollidieren liess: «Bist du verrückt!» Der Russe gab ihm Saures zurück – und erhielt selbst von Ferrari einen Freispruch: «Das war nicht der Fehler von Kvyat!» Und seither schweigt Vettel dazu.
Nach der Karambolage von Ericsson und Grosjean nannte der Haas-Pilot den Sauber-Fahrer in China einen «Vollidioten» (im BLICK). Der Schwede wehrte sich: «Das ist vollkommen respektlos und total unprofessionell. Grosjean sollte erwachsen werden. Das war ein klarer Rennunfall!»