Nach seinem überlegenen Testsieg in Barcelona auf Medium-Reifen liess Hamilton die Medien-Meute und acht TV-Crews zwar 20 Minuten warten. Doch die Warterei der über 50 Reporter lohnte sich. Kaum ein zweiter Formel-1-Fahrer spricht so Klartext wie Hamilton.
Keine Angst vor Bottas
Und an Selbstvertrauen hat es Lewis noch nie gefehlt. «Nein», antwortete er, als er gefragt wurde, ob er in der zweiten Saison neben Valtteri Bottas jetzt den Finnen mehr fürchte. «Warum auch?»
Hamilton kann «die Leistungen und die Stärke von Ferrari und Red Bull zwar noch nicht richtig einorden. Aber ich hoffe, sie sind in der WM voll dabei. Wie Alonso im wunderschönen McLaren. Dann machen die Siege noch mehr Spass. Ich will, dass meine Gegner im Rennen keine Probleme haben, dann tun ihnen die Niederlagen noch mehr weh!»
«Die WM kann kommen!»
Der Mercedes-Superstar würde am liebsten schon an diesem Wochenende in die WM in Australien starten – und nicht erst in drei Wochen. «Nach 20 Testrunden hast du auch nach einer langen Pause dein Auto schon wieder voll im Griff.»
Dann sagte der 208-fache GP-Starter einmal mehr: «Du musst immer daran glauben, dass du der Beste bist. Da bin ich auf einer Stufe mit meinem Vorbild Roger Federer. Auch er geht immer mit dem Gedanken aufs Spielfeld, dass er seinen Gegner schlagen kann. Und wenn wir alles geben, dann haben die Rivalen meist auch keine Chance.»
«Diese Mentalität hat auch Federer»
Hamilton weiter: «Wenn ich fit, gesund und ausgeruht bin, kann eigentlich nichts passieren. Da kann ich jeden schlagen. Diese Sieger-Mentalität hat auch Federer. Ich verliere keine Gedanken an die Schwächen der Gegner, sondern konzentriere mich auf meine Stärken.»
Neuer Vertrag nur Formsache
Noch hat Hamilton den neuen Vertrag ab 2019 nicht unterschrieben. «Wir haben beide Zeit», sagt Mercedes-Direktor Toto Wolff zu BLICK. Und Hamilton: «Das mit der Unterschrift wird irgendwann passieren. Mercedes weiss, dass sie mich brauchen. Und ich weiss, was ich an Mercedes habe. Der Silberpfeil wird mein letztes Auto in der Formel 1 sein.»
Der Rücktritt des exzentrischen Lewis Hamilton ist also noch mindestens drei Jahre entfernt.