Der fliegende Holländer ist mit erst 22 Jahren das grösste Talent, das die Formel 1 seit Jahrzehnten gesehen hat! Am Sonntag fährt er bereits seinen 99. Grand Prix. Gewonnen hat Mad Max zwar erst sieben – aber dazu gehören eben die beiden letzten WM-Schlachten hier in Mexiko-Stadt auf 2280 Meter Höhe! «Ein Hattrick in Mexiko wäre ein Traum! Wenn wir bei Red Bull mit dem Honda-Motor noch einige PS herauskitzeln können, sind wir fast überall konkurrenzfähig.» Bullen-Motorsport-Direktor Helmut Marko hatte für Max fünf Siege 2019 prophezeit: Kommt heute der dritte nach Spielberg und Hockenheim?
Und wie steht es eigentlich, Mister Ecclestone, um das andere grosse Talent Charles Leclerc? Der frühere Formel-1-Chef: «Der Junge ist gut, aber er macht im Ferrari eben immer noch zu viele Fehler. Genau wie es Verstappen zu Beginn seiner Karriere getan hat. Nur wenn du die Ruhe ins Cockpit bekommst, kannst du auch um WM-Titel mitfighten. Wie mein Freund Sebastian Vettel. Okay, er liess sich einige Rennen aus der Ruhe bringen, zweifelte, hat sich aber zum Glück wieder gefangen.»
Für Ecclestone ist klar: «Ferrari hat 2020 das stärkste Fahrer-Duo.» Der rüstige Brite weiter zu SonntagsBlick: «Aber damit muss man in der Chefetage leben können. Vor allem, wenn endlich wieder das beste Auto aus Maranello kommt!» Ein kleiner Fehler kostete Leclerc übrigens gestern die Pole-Position. Es wäre seit der Sommerpause die sechste für Ferrari in Serie gewesen. Und Mercedes?
Hamilton muss Titelfeier wohl verschieben
Die Silberpfeile fühlen sich (nach den zwei Siegen 2015/2016)in dieser Höhe nicht mehr wohl. Hamilton muss seine 6. Titelfeier wohl auf Austin in einer Woche verschieben. Wie Mercedes seinen 100. GP-Sieg. Und als Bottas zu viel wollte, crashte er in der letzten Kurve, zerlegte sein Auto. So kann er mit 64 Punkten Rückstand den WM-Leader nicht gefährden.
Dafür gefährdete Verstappen wegen des Bottas-Crashes noch seine Pole-Position. Er ging als Einziger bei Gelb nicht vom Gas, verbesserte sogar seine frühere Bestzeit. Ungeschickt seine spätere Aussage: «Ich wäre ja sowieso vorne gestanden!»
Alltag bei Alfa-Sauber: Endlich konnte Räikkönen (14.) seinen Kollegen Giovinazzi (15.) wieder schlagen. Chef Vasseur: «Die Qualifikation war nie das Problem. Wir haben die Rennen verbockt. Ein kleiner Fehler hier, ein kleiner dort. Im Mittelfeld bezahlst du immer einen hohen Preis.» Noch liegt man sieben Punkte vor Haas-Ferrari, das aus der vorletzten Reihe startet.