Das 66. WM-Jahr ist vorbei. Wir schauen in die Kristallkugel, lesen Kaffeesatz. Da in der Formel 1 die Hammer-Transfers ausgeblieben sind, riskieren wir schon einen Blick auf 2017. Und da dürften zwei altgediente Weltmeister-Hasen kaum mehr dabei sein: Jenson Button (36) und Kimi Räikkönen (36). Der Brite dürfte beim dann hoffentlich konkurrenzfähigen Team von McLaren-Honda vom souveränsten GP-2-Meister Stoffel Vandoorne (23) abgelöst werden. Und bei Ferrari hat man natürlich längst in die Zukunft geschaut. Ganz oben auf der Liste steht das holländische Wunderkind Max Verstappen (18). Man redet sogar schon von einem Vorvertrag für den Toro Rosso-Piloten. Vor einem Jahr stand Max wegen seines Alters noch (fast) überall in der Kritik. Heute jubeln ihn die Experten schon in den Champions-Himmel. Bei der FIA-Gala in Paris räumte Max gleich drei Preise ab. Das gelang noch keinem GP-Fahrer zuvor! Auch den Preis für das beste Überholmöver holte Verstappen: In Spa zog er in der berüchtigten Blanchimont-Mutkurve aussen an Nasr (Sauber) vorbei.
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Reifensolist Pirelli hat 2015 mitgezählt. So war Verstappen mit 49 Überholmanövern der König vor Teamkollege Carlos Sainz (45). Total gab es 509 gelungene Überholungen. Den Rekord schaffte Vettel in Montreal mit 13, als er dort von Position 18 auf Rang 5 stürmte.
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Die Schweizer Autoszene lebt vom sehr guten Langstrecken-Trio Jani (Porsche), Fässler (Audi) und Ex-Weltmeister Buemi (Toyota). Der Nachwuchs? Endlich ist wieder ein grosses Talent mit einer Zukunft aufzuspüren: Kevin Jörg (20) aus Weesen SG. Ein cleverer und vor allem verdammt schneller Pilot mit der Matura und auch der RS im Rücken. Bei seinen ersten GP3- und Formel 3,5-Liter-Tests war er jeweils sensationeller Zweiter. Das hat noch kein Schweizer vor ihm geschafft. Bereits sind F1-Teams auf Jörg aufmerksam geworden. Er wird wohl beim GP3-Topteam Arden (an dem Red Bull-Chef Horner beteiligt ist) unterschreiben. Und 2016 oft im F1-Vorprogramm auftreten.