Der Fall Mercedes ist heikel. Und erinnert an den letzten Titelgewinn eines Ferrari-Piloten – 2007. Damals teilte sich das verkrachte McLaren-Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Fernando Alonso mit je 109 Punkten den zweiten Platz. Weltmeister wurde mit 110 Zählern der Finne Kimi Räikkönen, der aus den letzten zwei Rennen mit zwei Siegen noch das damalige Punktemaximum (zweimal 10) schaffte!
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Jetzt liegt bei Mercedes der bärtige Finne Valtteri Bottas (29) gegen den exzentrischen Briten Hamilton (34) mit 87:86 vorne. Doch die vier silbernen Doppelsiege nach vier Rennen bereiten dem souveränen Chef Toto Wolff (47) auch Sorgen. «Früher waren Lewis und Nico Rosberg auch gute Kollegen, bis die Rivalität das Team auf harte Zerreissproben stellte! Jetzt sind wir in der glücklichen Lage, dass Valtteri und Lewis sich sehr gut verstehen. Aber wir müssen wachsam bleiben! Wir kennen ja das schlechte Beispiel, wenn beide nur noch für sich denken!»
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Doch der «Böse» Wolff hat mit seinem weiter ausser Gefecht gesetzten «Rotkäppchen» Niki Lauda noch ein anderes Problem: Sie haben dem grossen französischen Talent Esteban Ocon (22), jetzt als Ersatzpilot stets dabei, für 2020 wieder einen GP-Sitz versprochen. Also müsste man wohl Bottas loswerden. Denn Williams-Mercedes (Russell/Kubica) fährt keiner freiwillig, und bei Racing Point-Mercedes sind Lance Stroll, der Sohn des Besitzers, und Sergio Pérez in der Form ihres Lebens. Also was tun? Ein echtes Silberpfeil-Problem!
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Für Fünffach-Champion Hamilton wird der Fall bald klar sein. Er wird als Siegesgarant (bisher 53 GP-Erfolge allein in der Hybrid-Ära seit 2014) auf seinen Nummer-1-Status pochen! Jetzt hat der Brite viermal mit Bottas herumgealbert («In Baku war ich wohl etwas zu nett!»). Und Wolff weiss, dass er die WM eigentlich nur mit Hamilton gewinnen kann. Aber er braucht gegen das weiter kriselnde Ferrari-Team auch Bottas zum sechsten Team-W
M-Titel in Serie. Wolff sagt nur: «Wenn es intern zwischen den Piloten kracht, würden wir Gelbe und Rote Karten verteilen!» Doch eher greift Wolff zum roten Boxen-Knopf mit der Stallorder ...
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Frage der Woche: Warum machte Ex-GP-Pilot und Langstrecken-Champion Brendon Hartley (29, Neus) bei Alfa-Sauber in Hinwil eine Sitzprobe? Warten wir mal ab.
1. Hamilton/Rosberg (Mercedes) 31
2. Schumi/Barrichello (Ferrari) 24
3. Vettel/Webber (Red Bull) 16
4. Prost/Senna (McLaren)14
5. Häkkinen/Coulthard (McLaren)13
6. Mansell/Patrese (Williams)8
7. Räikkönen/Massa (Ferrari)7
8. Ascari/Farina (Ferrari) 6
Stewart /Cevert (Tyrrell)
Mansell/Piquet (Williams)
D. Hill/J. Villeneuve (Williams)
12. Hamilton/Bottas (Mercedes) 5
Lauda/Prost (McLaren)
1. Hamilton/Rosberg (Mercedes) 31
2. Schumi/Barrichello (Ferrari) 24
3. Vettel/Webber (Red Bull) 16
4. Prost/Senna (McLaren)14
5. Häkkinen/Coulthard (McLaren)13
6. Mansell/Patrese (Williams)8
7. Räikkönen/Massa (Ferrari)7
8. Ascari/Farina (Ferrari) 6
Stewart /Cevert (Tyrrell)
Mansell/Piquet (Williams)
D. Hill/J. Villeneuve (Williams)
12. Hamilton/Bottas (Mercedes) 5
Lauda/Prost (McLaren)