Strafenkönig Verstappen
«Ich bin kein Rowdy, aber ein harter Rennfahrer»

Max Verstappen (18) krönt sich in Barcelona zum jüngsten Sieger eines Formel-1-GP. Nun gehts für den Red-Bull-Piloten ab zum GP-Klassiker in Monaco. Diese und weitere Geschichten im Formel-1-Inside.
Publiziert: 22.05.2016 um 09:18 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:07 Uhr
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Max Verstappen mit dem Spanien-Pokal in der Kabine.
Foto: Getty Images
Roger Benoit

Die grösste Enttäuschung für den 96. Premieren-Sieger der Formel 1, Max Verstappen (18), ist die erste Nicht-Teilnahme von Holland seit 1984 an einer Fussball-EM. Dafür brachte Max seine Nation als 22. Mitglied auf die Karte der Sieger-Länder! 15 davon dürfen stolz auf mindestens einen Weltmeister sein! Nach WM-Titeln führt Grossbritannien mit 15 vor Deutschland (11) und Brasilien (8).

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Es gibt eine Rangliste, bei der der neue Red Bull-Superstar Max Verstappen (nach 23 Rennen bei Toro Rosso) in Führung liegt – bei den Strafen. Wer innerhalb eines Kalenderjahres 12 Punkte kassiert, muss ein Rennen aussetzen!

Verstappen nimmt acht Punkte in seine Wahlheimat Monte Carlo mit – und verliert dort die zwei Zähler von 2015. Vor einem Jahr knallte Max beim Anbremsen der teuflischen St. Devote-Kurve dem Lotus-Fahrer Romain Grosjean mit über 250 km/h ins Heck. «Ein Wahnsinniger», schrie der Franzose aus Genf. «Ruhig bleiben, ich bin kein Rowdy, aber ein Rennfahrer!», antwortete der damals noch 17-jährige GP-Lehrling.

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Die Proteste nützten nichts! Verstappen hatte zwei Strafpunkte auf dem Konto. Drei weitere kamen in Budapest dazu, als er in der Safety-Car-Phase zu schnell unterwegs war. Und nochmals drei schwarze Punkte gab es in Abu Dhabi. Einen für den Vorteil beim Verlassen der Rennstrecke – und zwei für das Ignorieren der blauen Flaggen (Achtung, ein schnellerer Pilot will überholen).

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Erinnern wir uns mal an die Sensations-Sieger der letzten 25 Jahre. Da war 1992 ein gewisser Michael Schumacher auf Benetton in Spa. Es folgte 1996 der Franzose Olivier Panis auf Ligier in Monaco. 1999 schockte der Brite Johnny Herbert beim Erfolg auf dem Nürburgring mit dem Stewart-Ford.

2003 siegte der Italiener Giancarlo Fisichella in São Paulo auf Jordan. 2008 überraschte Sebastian Vettel in Monza mit seinem ersten Sieg auf Toro Rosso. Und wer traute Pastor Maldonado 2012 in Barcelona den Triumph auf Williams zu? Wir warten nach Max wohl lange auf den nächsten GP-Schocker.

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Lewis Hamilton (31) hat sich jetzt offiziell gegen einen Wunsch, für Ferrari zu fahren, ausgesprochen: «Mercedes ist wohl meine letzte Station in der Formel 1!» Verstappen dagegen sagt klar: «Ferrari muss für jeden Fahrer ein Traum sein!» Der letzte Fahrer vor Max, der für ein neues Team im ersten Grand Prix siegte, war 2010 in der Wüste von Bahrain – Fernando Alonso auf Ferrari.

Strafpunkte der GP-Piloten
1. Verstappen 8
2. Kvyat 5
3. Grosjean 4
    Hülkenberg 4
    Ericsson 4
6. Vettel 3
    Räikkönen 3
8. Hamilton 2
    Sainz 2
    Bottas 2
    Haryanto
    Magnussen 2
    Gutiérrez 2
    Alonso 2
    Nasr 2

Alle andern Fahrer haben keine ­Strafpunkte. Bei 12 (innerhalb eines Jahres) gibt es automatisch eine GP-Sperre!

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