Die Formel 1 unterwegs nach Baku. Zum zweiten GP von Aserbaidschan auf dem 6,001 km langen Stadtkurs. Im Gepäck das heisse Titelduell Vettel (Ferrari) gegen Hamilton (Mercedes). Wer geht in einer Woche nach Siegen 4:3 in Führung – oder liegt nach 51 Runden ein Aussenseiter vorne? Jackie Stewart (78): «Das WM-Duell wird 2017 im Kopf entschieden. Leichter Vorteil für Vettel!» Bei beiden Superstars fährt jedes Mal im Herzen das Vorbild mit: Bei Vettel ist es Schumi, bei Hamilton ist es Senna.
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Vettel und Hamilton schenken sich nichts. Das deutsche Genie arbeitet Tag und Nacht für den Erfolg. Das britische Biest vertraut weiter vor allem auf sein unerreichtes Talent. Hamilton fuhr in Montreal seinen 11. Start-Ziel-Sieg nach Hause – genau so viele wie Schumi und Stewart. Nur Senna (19) sowie Clark und Vettel (je 13) haben mehr.
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Nach Pole-Positionen liegen jetzt Hamilton und Senna mit je 65 hinter Schumi (68). Interessant. Senna war bei seiner 65. Pole 1994 in Imola 0,337 Sekunden schneller als Schumi. Am nächsten Tag starb der Brasilianer! Hamilton lag bei seiner 65. Pole 0,330 Sekunden vor Vettel! Es war Hamiltons 35. Sieg für Mercedes, Senna feierte für McLaren ebenfalls *****
Der vierfache Weltmeister Vettel hat ein heimliches Ziel: Die sieben Titel von Schumi. Dafür muss er 2017 wohl Champion werden. Der Wahl-Thurgauer lässt sich nicht zu einer Vertragsverlängerung mit Ferrari drängen. «Das hat doch Zeit!» Klar, der neue Vertrag wird vom fahrenden Manager diktiert. In Montreal verpasste Vettel seinen 93. Podestauftritt. Wegen der ersten Runde (Karambolage mit Verstappen). Es war dies übrigens Vettels 10 000. Rennrunde zum zehnjährigen Formel-1-Jubiläum mit dem ersten Punkt bei der Premiere 2007 in Indianapolis – Platz acht auf BMW-Sauber!
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Heute wird die Grüne Hölle in der Eifel 90 Jahre alt. Am 18. Juni 1927 fand auf der weltberühmten, 22,8 km langen Nordschleife das erste Rennen statt – mit Töffs! Erst einen Tag später sausten erstmals Autos um die Ruine der Nürburg. Nach Laudas Feuerunfall am 1. August 1976 wurde der Nürburgring für GP-Autos gesperrt. Auf der 5,4 km langen Südschleife fand zuletzt 2013 ein WM-Lauf statt: Vettel siegte im Red Bull vor Räikkönen und Grosjean (beide Lotus).