Reden wir mal über die vielen Emotionen im Sport. Innerhalb von 24 Stunden wurden mit der NHL und NBA zwei der populärsten Meisterschaften entschieden.
Was für ein Unterschied am Ende der letzten Partien! Noch nie sah ich einen Sportler minutenlang so jubeln, feiern, weinen und schreien wie Alexander Owetschkin (32) der Washington Capitals. Als der Russe, seit 2005 bei diesem einst schlechtesten NHL-Team, nach dem 4:1-Gesamtsieg gegen Las Vegas auch zum wertvollsten Stanley-Cup-Spieler ernannt wird, flippt er nochmals aus.
Durant nimmt Pokal abgebrüht entgegen
Einen Tag später. Die Golden State Warriors werden in Cleveland mit 4:0-Siegen mühelos zum dritten Mal in vier Jahren Basketball-Champs. Kaum Freude nach dem Match. Alles normal, Favoritenrolle erfüllt. Kevin Durant (29), der Mann der Saison, nimmt den Pokal entgegen, als wäre er eine Praliné-Schachtel eines Fans. Emotionslos. Abgebrüht. Traurig.
Gefühle auch beim Genfer Romain Grosjean, als er am Freitag mit Tempo 310 ein Murmeltier in den Tierhimmel schickt. «Ich war noch im Cockpit sauer. Da wird jedes Training wegen nichts unterbrochen – und dann sieht man schon lange, dass da ein Murmeltier herumläuft.»
Der Haas-Ferrari-Pilot weiter: «Zum Glück habe ich nicht versucht, dem Tier auszuweichen. Ich wäre bös abgeflogen.» Seine Frau und die Kinder wollen schon lange eine Katze: «Jetzt wohl nicht mehr. Der Tod eines Tieres geht allen nahe!»
Emotionen pur auch am Sonntag vor dem GP-Start. Jacques Villeneuve fährt den Ferrari 312T3 seines
Vaters Gilles vor 120 000 Fans um den Kurs. 40 Jahre nach dem Sieg des legendären Kanadiers.