Ex-Sauber-Pilot Heidfeld über Schumacher-Hype
«Wird alles hochgejubelt, als wäre es das Grösste»

Nick Heidfeld erlebte die erfolgreiche Ära von Michael Schumacher hautnah mit. Dass sein Sohn Mick nun von den Medien hochgepusht wird, nervt den 44-Jährigen.
Publiziert: 23.06.2021 um 11:41 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2021 um 20:49 Uhr
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Nick Heidfeld spricht im Interview «Sport 1» über den aktuellen Formel-1-Zirkus.
Foto: Christian Merz

Immer wieder wird Haas-Pilot Mick (22) mit Michael Schumacher (52) verglichen. Wer solch einen erfolgreichen Rennfahrer als Vater hat, kann ja nur gewinnen. Völlig unangemessen, findet der ehemalige Formel-1-Pilot Nick Heidfeld (44).

«Es ist klar, dass jeder hofft: Jetzt kommt der nächste Schumacher, und der wird auch erfolgreich. Aber da macht er sein erstes Überholmanöver in der Formel 1 und es wird hochgejubelt, als wäre es das Grösste der Welt», sagt der Ex-Sauber-Fahrer im Interview mit «Sport 1».

Heidfeld findet es zwar gut, dass man positiv über Schumi junior berichtet und nicht ständig auf ihm rumhackt. Die Vergleiche mit seinem Vater müssen allerdings aufhören. Der Welpenschutz tue seiner Karriere als Rennfahrer nicht gut.

Endlich hat Hamilton einen Gegner

Nick Heidfeld spricht ausserdem über das Duell zwischen Lewis Hamilton (36) und Max Verstappen (23). Es scheint, als habe der Gigant aus England endlich wieder einen Konkurrenten gefunden, der ihm den WM-Titel streitig machen könnte.

«Es ist das Wichtigste überhaupt, dass Lewis wieder einen Gegner auf Augenhöhe hat», betont der Deutsche. Anschliessend schwärmt er in den höchsten Tönen von Verstappen. «Er ist ein Ausnahmetalent. Er macht Dinge auf der Strecke, wo man einfach nur den Hut ziehen muss.»

Vettel und der Wechsel zu Aston Martin

Seit dieser Saison fährt Sebastian Vettel (33) für den britischen Rennstall Aston Martin. Zuvor verbrachte er fünf Jahre bei Ferrari, kam dort aber nie wirklich an. «Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass seine Leistung – sobald er das Team wechselt – sofort besser wird», gesteht Heidfeld.

Doch Vettel brauchte auch beim neuen Rennstall eine Weile, um anzukommen. Zuletzt brillierte er allerdings, wurde in Monaco Fünfter und fuhr in Baku als Zweiter gar aufs Podest. «Das freut mich sehr für ihn», meint Heidfeld.

Er habe nie an Vettels Talent gezweifelt. «Es kann passieren, dass dir ein Auto, ein Reglement, ein Reifen, auch mal das Wetter oder eine Strecke mehr oder weniger entgegenkommt. Aber dass du das Fahren komplett verlernst, das sehe ich nicht.»

Nick Heidfeld fuhr in seiner Formel-1-Zeit 13 Mal aufs Podest. Die meisten Rennen machte er für den Hinwiler Rennstall Sauber. 2011 hat Heidfeld seine Formel-1-Karriere nach elf Jahren beendet. Jetzt ist der Deutsche als Testfahrer in der Formel E tätig. (fmü)


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