Reifen-Drama in Shanghai
Ferrari schlägt Mercedes – Sauber zu langsam

Was für ein Start zum GP China. Hamilton dreht sich zweimal. Bei Massa und Magnussen platzt dreimal hinten links der Reifen. Beim Haas von Gutiérrez schiesst das Feuer aus den Felgen. Mercedes geschlagen. Tagessieger Kimi Räikkönen (Ferrari).
Publiziert: 15.04.2016 um 06:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:35 Uhr
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Tagessieger: Kimi Räikkönen (Ferrari).
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Schon  nach wenigen Minuten hatten am Morgen die beiden Silberpfeile unter dem Smog mit ihrer ersten schnellen Runde das Kommando auf dem 5,451 km langen Kurs übernommen. Also dort, wo es am Sonntag um 8 Uhr MEZ auf die 56 Runden geht. Natürlich alles live am TV.

Zwei Dreher von Hamilton

Und dann hoffen viele Fans wie in Australien und Bahrain auf Ferrari – und auf viel Action. Hamilton machte es mal mit zwei Pirouetten nach 14 und 38 Minuten vor. «Die Hinterachse muss ein Problem haben», funkte der Brite an die Boxenzentrale.

Dramatischer wurde es bei Felipe Massa im Williams-Mercedes, als ihm nach 18 Minuten hinten links der Pneu von der Felge ging. Nach einer kurzen Reparatur ging der Brasilianer wieder raus – und gleich in der ersten Runde passierte es wieder. Wie peinlich. Defektes Radlager? Massa am TV: «Wir wissen immer noch nicht, was da passiert ist.»

Pirelli: «Sind unschuldig!»

Heisse Diskussionen dann nach 50 Minuten, als beim Renault von Kevin Magnussen der hintere linke Pneu explodierte. Auch hier wurde gerätselt: Aufhängungsbruch – oder sogar ein Bremsproblem? Denn das Team hatte den Dänen noch am Funk gewarnt.

Nun, drei Reifenschäden hinten links zwang die FIA zur Vorsicht: Rote Flagge für über 20 Minuten! Und vor allem musste die Strecke nochmals gereinigt werden, weil bei Magnussen vielleicht auch Trümmerteile von Massa am Reifenknaller schuld waren.

Pirelli, schon oft in die Kritik geraten, meldete sich sofort zu den beiden Williams-Schäden: Alles klar mit unserem Gummi, kein Reifenschaden. Die Probleme liegen bei den Teams.

Sauber bleibt im Elend

Bei Sauber war am Freitag einmal mehr nicht viel los. Man kommt mit dem C35 einfach nicht richtig vom Fleck. Ericsson (15.) und Nasr (19.) balgten sich auch im ersten Training mit ihren neuen Spielkameraden von Manor-Mercedes herum: Haryanto (16.) und Wehrlein (18.)

Am Nachmittag fast das identische Bild bei Sauber (18. Ericsson, 20. Nasr), wo ja der Technische Direktor Mark Smith längst abgehauen ist. Niemand weiss jetzt genau, wer in Hinwil technisch die führende Hand hat.

Etwas seltsam ist allerdings, dass seit dem WM-Start meist der Schwede Marcus Ericsson vor dem um einiges höher eingestuften Brasilianer Felipe Nasr anzutreffen ist.

Ist Ferrari wirklich dran?

Mit den superweichen Reifen kam es im zweiten Training nach rund einer halben Stunde zum Duell Ferrari gegen Mercedes. Und die Roten packten gleich mit beiden Autos die Silberpfeile. Räikkönen lag 0,1 vor Vettel, 0,2 vor Rosberg und 0,4 vor Hamilton.

Der Weltmeister muss ja am Samstag in der Qualifikation wegen eines unerlaubten Getriebwechsels um fünf Startplätze zurück! Eine weitere Pole-Position von Hamilton würde dann auf dem sechsten Startplatz enden.

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Qualifikation im Regen?

Ab 9 Uhr MEZ gehts am TV los mit der Qualifikation. Man kehrt ja Gott sei Dank wieder zum alten System von 2015 zurück. Doch es könnte 2016 eine andere Premiere geben. Die Wetterprognose sagt zu 80 Prozent Regen voraus. Vielleicht eine kleine Chance für die Aussenseiter.

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Das sagen die Sauber-Piloten

Marcus Ericsson
«Der erste Tag in Shanghai war in Ordnung. Ich konnte viele Runden fahren und unser geplantes Programm abarbeiten, insbesondere mit den Reifenmischungen soft und medium. Wir konnten einige interessante Informationen für den Rest des Wochenendes sammeln. Was die Performance betrifft, müssen wir uns zwecks Verbesserungen die Daten genauer anschauen. Schauen wir einmal, welche Rundenzeiten wir morgen auf supersoft Reifen fahren können. Nun müssen wir uns auf die Fahrzeugeinstellung für das Qualifying konzentrieren.»

Felipe Nasr
«Leider konnte ich im ersten freien Training aufgrund der roten Flaggen nur wenige Runden fahren. Später musste ich wegen technischer Schwierigkeiten mein Programm unterbrechen – und kam so kaum auf viele Kilometer. Am Nachmittag konnte ich mehr Runden fahren, obwohl ich bei den Trainingsrunden fürs Qualifying Schwierigkeiten mit der Lenkung bekommen habe. So konnte ich das Fahrverhalten des Autos fast nur mit mehr Benzin an Bord testen. Das Rennen könnte bezüglich des Reifendrucks eine heikle Sache werden. Wir fuhren nachmittags Medium- und Soft-Reifen, dabei war die Medium-Mischung die beständigere, während die Soft-Reifen punkto Performance besser waren, jedoch sehr schnell an Bodenhaftung einbüssten.»

Marcus Ericsson
«Der erste Tag in Shanghai war in Ordnung. Ich konnte viele Runden fahren und unser geplantes Programm abarbeiten, insbesondere mit den Reifenmischungen soft und medium. Wir konnten einige interessante Informationen für den Rest des Wochenendes sammeln. Was die Performance betrifft, müssen wir uns zwecks Verbesserungen die Daten genauer anschauen. Schauen wir einmal, welche Rundenzeiten wir morgen auf supersoft Reifen fahren können. Nun müssen wir uns auf die Fahrzeugeinstellung für das Qualifying konzentrieren.»

Felipe Nasr
«Leider konnte ich im ersten freien Training aufgrund der roten Flaggen nur wenige Runden fahren. Später musste ich wegen technischer Schwierigkeiten mein Programm unterbrechen – und kam so kaum auf viele Kilometer. Am Nachmittag konnte ich mehr Runden fahren, obwohl ich bei den Trainingsrunden fürs Qualifying Schwierigkeiten mit der Lenkung bekommen habe. So konnte ich das Fahrverhalten des Autos fast nur mit mehr Benzin an Bord testen. Das Rennen könnte bezüglich des Reifendrucks eine heikle Sache werden. Wir fuhren nachmittags Medium- und Soft-Reifen, dabei war die Medium-Mischung die beständigere, während die Soft-Reifen punkto Performance besser waren, jedoch sehr schnell an Bodenhaftung einbüssten.»

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