Es geht um ihre fahrenden Bubis
Der Krieg der Formel-1-Milliardäre

Hinter den Turbulenzen um das Formel-1-Team Force India stecken superreiche Unternehmer, welche in erster Linie die Karrieren ihrer Söhne vorantreiben wollen.
Publiziert: 23.08.2018 um 08:59 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:52 Uhr
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Eine Investorengruppe rund um Milliardär Lawrence Stroll hat das Team Force India gerettet.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Spa

Jahrelang hat sich Dr. Vijay Mallya (62) – in Indien wegen Milliarden-Betrugs angeklagt – an seinem Force-India-Team bereichert, es aber gleichzeitig ausbluten lassen.

Vor über einem Monat musste das Team dann Insolvenz beantragen. Vor allem auf Druck von Pilot Sergio Pérez, der seit zwei Jahren auf den Lohn wartete!

Vater Stroll droht gerichtlicher Ärger

Das Wunder geschah schnell: Mode-Milliardär Lawrence Stroll (59) wurde beim eingesetzten Insolvenzverwalter in London vorstellig. Der war vom Rettungsplan des Kanadiers und seinen sieben Partnern begeistert: «Noch nie ging eine Sanierung eines so grossen Unternehmens so schnell über die Bühne!» 408 Mitarbeiter konnten endlich aufschnaufen.

Vater Lawrence (l.) mit Lance Stroll.
Foto: Lukas Gorys

Der Fall ist klar: Stroll will seinen Sohn Lance (19) endlich vor dem Williams-Untergang ans sichere Ufer bringen. Jahrelang hatte Stroll Dutzende von Millionen in dieses Team gebuttert. Vergeblich. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. Auch Hauptsponsor Martini steigt Ende Saison aus.
Doch Lawrence Stroll (2,7 Milliarden Dollar schwer) droht jetzt gerichtlicher Ärger: Der Russe Dmitry Mazepin (50) geht gegen den Kauf von Force India durch Stroll vor, informierte schon die FOM, die FIA und Formel-1-Boss Chase Carey über die nächsten Schritte.

«Der Kauf war nicht legal»

Dmitry, vor allem mit Chemiekonzernen und Düngemitteln zum 7,1-Milliarden-Dollar-Mann geworden: «Wir haben jetzt die besten Anwälte und Berater eingesetzt. Wir sind überzeugt, dass der Kauf nicht legal über die Bühne ging und vor allem nicht im Interesse des Teams!» Was immer das auch heissen mag.
Nun, Mazepins Sohn Nikita (18) ist aktuell noch Testfahrer – bei Force India-Mercedes! Der GP3-Gesamtvierte (kürzlich Sieger in Budapest) will selbst in die Formel 1. Daher kämpft Mazepin seiner seits um das effizienteste Team der Formel 1 – 2017 Gesamtvierter mit 187 Punkten und vor Spa am Sonntag aktuell auf WM-Platz 6.

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