Trainings-Start in Sotschi
Vettel vorne – erster Knall von Giovinazzi

Die 16. WM-Runde von 21 Rennen ist eröffnet. Am Schwarzen Meer in der Olympiastadt Sotschi. Ein 5,8 km langer Kurs mit 18 Kurven. Und da fühlte sich Alfa Sauber in den ersten 90 Trainingsminuten wohl: 10. Giovinazzi, 14. Leclerc. Der Italiener wollte als Noch-Ersatzpilot schon mal ein Zeichen setzen.
Publiziert: 28.09.2018 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:57 Uhr
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Der Tagessieg geht an Lewis Hamilton im Mercedes.
Foto: Lukas Gorys
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Der Tagessieg geht an Lewis Hamilton im Mercedes.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Der WM-Leader Lewis Hamilton (33) steigt als der grosse Favorit in den GP Russland. Der Brite hat von den letzten fünf Rennen vier gewonnen. Er sagte zu BLICK: «Ich bin in der glücklichsten Phase meines Lebens. Und ich war noch nie so fit!»

2013: Vettels 9 Siege in Serie

Für Sebastian Vettel (40 WM-Punkte zurück) zählen jetzt eigentlich nur noch die Siege. Wie 2013, als er im Endspurt mit neun Erfolgen in Serie (!) zum vierten Mal Weltmeister auf Red Bull wurde. Diesmal würden sechs Erfolge reichen, um Hamilton (wenn dieser stets Zweiter wird) mit zwei Punkten vom Thron zu stossen. Nicht mal die roten Superoptimisten glauben daran.

Hamilton fährt noch härter…

Das erste Duell im Titelkampf entschied am Freitag bei angenehmen 22 Grad der letztjährige Pole-Mann Vettel (Ferrari) für sich. Er verwies den kämpferischsten Fahrer der letzten Rennen, Max Verstappen (Red Bull-Renault), um 0,050 Sekunden auf den zweiten Platz. Der fliegende Holländer wird am Sonntag erst 21 Jahre alt!

Max Verstappen wird am Sonntag 21 Jahre alt.
Foto: REUTERS
Max Verstappen wird am Sonntag 21 Jahre alt.
Foto: REUTERS

Das Silberpfeil-Duo Hamilton und Bottas, beides Sotschi-Sieger, lauern auf den Positionen drei und vier. Beide waren auf einer härteren Mischung (Ultrasoft) unterwegs als Vettel und Verstappen (Hypersoft). Dazu gibt es noch den Soft-Gummi. 

Startplätze 16 bis 20 belegt

Der Wahnsinn schon vor dem Trainingsstart: Fünf Piloten steigen mit einer Motorenstrafe ins Rennen und müssen nach der Qualifikation alle ans Ende der Startaufstellung. Also auf die Positionen 16 bis 20…

Gasly und Hartley bekommen im Toro Rosso den neuen Honda-Motor. Dieser war erst für Austin am 21. Oktober vorgesehen. Die Japaner reden von 40 PS mehr – damit würde man vor Renault liegen.

Auch bei Red Bull-Renault nimmt man die Strafe lieber in Sotschi in Kauf als nächste Woche in Suzuka. «Dort sind wir stärker», sagen Verstappen und Ricciardo. In vier Sotschi-Rennen schaute für die Bullen noch nie ein Platz unter den ersten Vier heraus.

Alonso holt Schumi ein…

Bei McLaren-Renault erwischt es motorenmässig den Spanier Fernando Alonso (37), der in Russland mit 307 WM-Läufen (32 Siege) Michael Schumacher einholt. Der dienstälteste Fahrer bleibt Rubens Barrichello (323), bis ihn Kimi Räikkönen (286) in seiner zweiten Alfa Sauber-Saison 2020 ablösen wird. Die Fans fragen sich schon jetzt: Was für Resultate kann der bald 39-jährige Finne für die Hinwiler noch einfahren? Der C38, das erste Auto von Ex-Ferrari-Technikchef Simone Resta wird bei der Frage die entscheidende Rolle spielen.

Simone Resta, neuer Chefdesigner von Alfa-Sauber.
Foto: Lukas Gorys
Simone Resta, neuer Chefdesigner von Alfa-Sauber.
Foto: Lukas Gorys

Blaue Flaggen: Ja oder nein?

Die blauen Flaggen sollen Nachzügler davor warnen, dass sie von einem schnelleren Auto attackiert werden. Die ewigen Diskussionen um diese geschwenkten blauen Fahnen gehen munter weiter. Schafft sie ab, fordern die einen, «Nein» schreien die anderen.

Vielleicht würden rollende Schikanen die Rennen tatsächlich spannender machen – es wäre nur ein künstlicher Showeffekt aus Amerika… Der Deutsche Nico Hülkenberg (150 Rennen ohne Podestplatz): «Wir dürfen das Renngeschehen nicht verzerren. Wer eine Runde zurückliegt, soll sich aus dem Staub machen!»

Vier Stammpiloten schauten zu

Neben Antonio Giovinazzi (für Ericsson) bei Alfa Sauber kamen im ersten Training noch drei weitere Piloten zu 90 Trainingsminuten: Lando Norris ersetzte bei McLaren-Renault Alonso. Der Brite wird wie Giovinazzi 2019 Stammpilot. Nicholas Latifi, der kanadische Milliardärsssohn, durfte bei Racing Point Force India für Pérez ran. Und bei Renault musste Sainz zuschauen – dafür setzten die Franzosen den Formel-2-Star Artem Markelow (24) ein. Doch dieser wird 2019 ohne GP-Sitz sein. Bei den Red Bull-Teams hat sich der Russe mit negativen Äusserungen über den Dosen-Hersteller die Türe längst selbst zugeschlagen.

Als achtes Team bestätigt jetzt Haas-Ferrari, was BLICK schon lange schrieb. Der Däne Kevin Magnussen und der Genfer Romain Grosjean werden auch die dritte Saison im amerikanischen Team bestreiten.

Die Resultate des ersten Trainings von Sotschi.
Foto: Twitter/@F1
Die Resultate des ersten Trainings von Sotschi.
Foto: Twitter/@F1
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