Endlich ist also das Theater um die Vertragsverlängerung mit dem weltweit beliebten Finnen aus Baar ZG zu Ende. Wen sollte man auch ausser dem in der WM punktegleichen Kimi neben Sebastian Vettel (29) einsetzen? Alle anderen Stars haben längst Verträge. Und der siebenfache Podest-Fahrer Sergio Pérez (Force India) passt, so die offiziellen Aussagen, nicht zu den Roten.
Neuer Heiligenschein-Test
Vettel, der sich immer für Kimi stark machte, fuhr übrigens gleich nach dem Trainingsstart für eine Runde den «Halo», den umstrittenen Heiligenschein über dem Cockpit. Er ist jetzt aus Titan – und soll bei Unfällen Schlimmeres verhindern.
«Aber was ist, wenn es brennt. Kommt dann der Fahrer raus?», fragt einer der vielen Kritiker, Mercedes-Chef Toto Wolff (44). Und auf den Online-Portalen hatten sich weltweit über 75 Prozent gegen das «Geschwür» ausgesprochen. Die meisten Teams sind dagegen, die FIA will mit ihrem Sicherheits-Wahn den «Halo» durchbringen. Die Chancen stehen 50:50.
Von der ersten Morgen-Runde an zogen die Silberpfeile ihre Show ab. Noch herrscht ja keine Crash-Gefahr zwischen Hamilton und Rosberg, denen als letzte Konsequenz bei weiteren Unfällen eine GP-Sperre oder sogar der Rauswurf droht.
In der Mercedes-Zentrale von Stuttgart will die Spitze um Dr. Dieter Zetsche offenbar keine kaputten Autos mehr neben der Strecke sehen. Na dann warten wir mal mit den Fans gespannt auf den nächsten Zwischenfall… Bei den englischen Buchmachern kann man 16:1 darauf wetten, dass es schon hier am Sonntag wieder passiert. Also 20 Pfund setzen, hoffen – und dann 320 Pfund kassieren…
Wer stoppt Mercedes?
Schon nach 40 Minuten hatten Weltmeister Hamilton und WM-Leader Rosberg die letztjährige Pole-Zeit in Silverstone (Hamilton 1:32,248) ausgelöscht. Oder über 232 km/h im Schnitt auf dem 5,891 km langen Kurs.
Und die «neue» Formel 1 ab 2017 mit den breiteren Autos und grösseren Reifen soll den Zirkus um mindestens weitere drei Sekunden schneller machen als jetzt. Fehlt nur noch die Garantie für mehr Action…
Sauber: Arabische Gäste…
Bei Sauber entdeckten wir einen neuen Heckflügel. Aber nur bei Marcus Ericsson, der damit jedoch im Training viele Daten für den Windkanal sammeln soll. Diese Vergleiche sind wichtig, wenn man später dann mal einen neuen Heckflügel einsetzen will.
Und die Formel 1 wartet ja jeden Tag darauf, dass die Hinwiler endlich ihre Zukunftspläne aufdecken. Heute Freitag machten Beobachter im Sauber-Quartier hinter den Boxen einige arabische Gäste aus…
Auf der Piste ist bei Sauber (zwölf Nuller in Serie) weiter nicht sehr viel los. Felipe Nasr, der in den letzten zwei Rennen mit grossem Kampfgeist begeisterte, konnte am Morgen als 17. seine Pflicht erfüllen. Am Nachmittag profitierte der Brasilianer als 14. von den Problemen von Rosberg und den Longruns sowie dem Motorensparpaket der beiden Force India-Piloten Hülkenberg und Pérez (am Morgen noch 3. und 8.). Die Inder wollen aus Kostengründen 2016 mit nur vier PS-Aggregaten durchkommen, also auf den erlaubten fünften verzichten. Macht rund vier Millionen Euro weniger Budgetbelastung.
Der andere Sauber-Fahrer, Ericsson, beendete in den ersten 90 Minuten die Testserie mit dem Heckflügel noch auf dem 20. Platz. Vor den beiden Manor-Mercedes. Nach der Pause landete der Schwede auf Position 19.
Neue Talente im Cockpit
Bei Haas-Ferrari setzte man am Morgen für Gutiérrez den GP3-Leader Charles Leclerc (18, Monaco) ein. Bei Renault durfte ein Franzose, Esteban Ocon (19), für Magnussen 90 Minuten in die Schnupperlehre. Beide Supertalente haben in den nächsten zwei bis drei Jahren gute Formel-1-Chancen. Man merke sich die Namen…
Gemütlicher Nachmittag
Die zweiten 90 Minuten wurden von immerhin 21 Grad begleitet. Die Fans konnten zwar viele Runden mitverfolgen, aber die grosse Action fehlte, weil die meisten Teams auf ihren Longruns (Distanzversuche) unterwegs waren.
Für Samstag und Sonntag sind hier die Tribünen aber bereits ausverkauft. Es wird mit jeweils 130 000 Zuschauern gerechnet. 90 Prozent davon jubeln Hamilton zu, der in Silverstone die letzten zwei Jahre gewonnen hat.
Früher Feierabend für Rosberg
Der Wiesbadener Nico Rosberg spielte während den ersten Nachmittags-Minuten hinter den Boxen Fussball, während seine Crew das Wasserleck im Motorenkreislauf reparierte. Nach zehn Testrunden stieg Rosberg wieder aus. Und schon kam die offizielle Mitteilung: Nico testet am Freitag nicht mehr.
Gleichzeitig meldete Hamilton Probleme mit dem ersten Gang. Ja, die Zuverlässigkeit ist auch beim Marktleader Mercedes ein Problem geworden. Es reichte dem Briten trotzdem zur fast identischen Zeit wie am Morgen!
Churer PS-Hexer ist da
Bei Red Bull, neben Ferrari abwechselnd die zweite Kraft in der Formel 1, ist der Schweizer Mario Illien (67) aufgetaucht. Der Motoren-Guru mit über 400 Siegen (Indycar, Formel 1) hilft seit Monaten bei Renault aus – und schon läuft der Hybrid den Franzosen. Offiziell heisst zwar der Motor bei Red Bull «Tag Heuer» (aus wirtschaftlichen Gründen), aber es ist und bleibt ein Renault. Illien zu Blick.ch: «Wartet noch ein wenig, dann sind wir Mercedes auf der Spur!» Am Nachmittag fehlten Ricciardo und Verstappen rund eine halbe Sekunde auf Tagessieger Hamilton.
Marcus Ericsson (Startnummer 9)
«Es ist ein gutes Zeichen, dass wir hier in Silverstone im ersten, freien Training unseren neu konzipierten Heckflügel testen konnten. Dabei war es möglich, eine ganze Reihe von Daten zu sammeln, die es nun für zukünftige Anpassungen im Aerodynamik-Bereich zu analysieren gilt. Auf der anderen Seite wurde dadurch mein gewohntes Programm im Vormittagstraining verkürzt. Umso mehr gab es dann für mich im Nachmittagstraining zu tun, als ich Runden mit weniger und mehr Benzin an Bord auf Medium- wie weichen Reifen gefahren bin.»
Felipe Nasr (Startnummer 12)
«Das war kein schlechter Trainingstag für mich. Wir konnten unser Trainingsprogramm wie geplant durchführen. Dabei wurde auch deutlich, dass das Motor-Update ein Fortschritt ist. Speziell auf dieser Strecke kann man mit mehr Tempo auf den Geraden etwas Zeit gewinnen. Generell ging es heute um Fahrzeugeinstellungen auf weichen und Medium-Reifen. Im Vormittagstraining war es noch etwas schwierig gewesen, die weichen Reifen bei niedrigeren Temperaturen zum Arbeiten zu bringen. Am Nachmittag lief es dann besser, sowohl bei den Reifen wie bei der Fahrzeugeinstellung.»
Marcus Ericsson (Startnummer 9)
«Es ist ein gutes Zeichen, dass wir hier in Silverstone im ersten, freien Training unseren neu konzipierten Heckflügel testen konnten. Dabei war es möglich, eine ganze Reihe von Daten zu sammeln, die es nun für zukünftige Anpassungen im Aerodynamik-Bereich zu analysieren gilt. Auf der anderen Seite wurde dadurch mein gewohntes Programm im Vormittagstraining verkürzt. Umso mehr gab es dann für mich im Nachmittagstraining zu tun, als ich Runden mit weniger und mehr Benzin an Bord auf Medium- wie weichen Reifen gefahren bin.»
Felipe Nasr (Startnummer 12)
«Das war kein schlechter Trainingstag für mich. Wir konnten unser Trainingsprogramm wie geplant durchführen. Dabei wurde auch deutlich, dass das Motor-Update ein Fortschritt ist. Speziell auf dieser Strecke kann man mit mehr Tempo auf den Geraden etwas Zeit gewinnen. Generell ging es heute um Fahrzeugeinstellungen auf weichen und Medium-Reifen. Im Vormittagstraining war es noch etwas schwierig gewesen, die weichen Reifen bei niedrigeren Temperaturen zum Arbeiten zu bringen. Am Nachmittag lief es dann besser, sowohl bei den Reifen wie bei der Fahrzeugeinstellung.»