Für Hamilton wäre bei einem Ausfall selbst ein Bottas-Sieg im drittletzten WM-Lauf ein Titel-Geschenk, wenn Vettel nicht Zweiter wird! Ja, so klar liegt der Brite vor dem Ferrari– oder eben 66 Punkte.
Giovinazzi gewann Talentschuppen
In den ersten 90 Trainingsminuten durften gleich vier Piloten einen Stammpiloten ersetzen: Bei Sauber-Ferrari fuhr Charles Leclerc (Mon) für Ericsson, bei Force India sass Alfonso Celis (Mex) im Cockpit von Ocon, bei bei Haas-Ferrari durfte Antonio Giovinazzi (It) für Grosjean ran und bei Toro Rosso-Renault drehte der Indonesier Sean Gelael das Lenkrad für Gasly.
Milliardärssohn Celis: Crash!
Während Leclerc und Giovinazzi als Ferrari-Junioren natürlich gratis unterwegs sind, muss der einheimische Pilot mit bescheidenen Resultaten in allen Serien dafür rund drei Millionen Dollar pro Einsatz bei Force India hinblättern. Celis Vater ist der grösste Eierproduzent Lateinamerikas und Milliardär. Dafür darf der Sohn auch mal – wie nach einer Stunde sein Spielzeug in die Reifenmauer schmeissen.
Und Gelael bringt schon seit einigen Rennen seine Millionen von der Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken das nötige Geld (auch hier spricht man von über zwei Millionen Dollar) ins Team. Ohne Aussicht, je in die Formel 1 zu kommen.
Bottas erwacht
Nach 25 Minuten hatten auf der 4,304 km langen Strecke mit einer über 1300 Meter langen Geraden nur zwei Fahrer eine Zeit im Computer: Bottas und Giovinazzi. Dann ging es endlich zur Sache und Hamilton übernahm mal im Mercedes mit 1:19,373 die Spitze.
Seine Pole-Zeit vor einem Jahr: 1:18,704. Diese Bestmarke war dann jedoch nach 50 Minuten bei 24 Grad schon Geschichte. Hamiltons Teamkollege Valtteri Botas knallte eine Runde mit 1:17,824 hin. Endlich wieder mal ein finnisches Erfolgserlebnis gegen Hamilton (2.). Gegen das Ende trumpften dann die beiden roten Bullen mit Verstappen (3.) und Ricciardo (4.). Dahinter Vettel und Räikkönen im Ferrari.
Wehrlein muss liefern
Bei Sauber weiss Pascal Wehrhrlein (23), dass er endlich was Ausserordentliches zeigen muss, um bei den in den Mexiko-Tagen anstehenden Transferverhandlungen wenigstens einen Trumpf in den Händen zu halten. Zu den Pflichtaufgaben gehört dabei sicher die Demontage des Teamkollegen! Der einzige wahre Messpunkt.
Lauda: Es geht um alles
Gegen Leclerc, der seinen Sauber-Sitz 2018 auf sicher hat, setzte sich Wehrlein am Morgen auf Position 14 klar durch, war um 0,47 Sekunden schneller als der Monegasse und Formel-2-Meister.. Wie sagte einst Niki Lauda: «Du musst deinen Partner in jedem Training besiegen. Egal, ob es um etwas geht oder nicht! Mit jeder Niederlage verliert er ein wenig das Selbstvertrauen!»