Es geht eigentlich nur noch um die goldene Ananas. Doch Vizechampion Vettel sagt: «Der letzte Sieg eines Jahres lässt dich immer in einem guten Gefühl überwintern. Du bleibst vier Monate ungeschlagen!»
Der Deutsche hat hier auf der künstlich angelegten YAS-Insel – wie Hamilton – dreimal gewonnen. Neben Räikkönen und Rosberg mit je einem Erfolg.
Stört Max 2018 das Super-Duo?
Und Hamilton ist auch nach seinem vierten Titel noch richtig heiss: Bis 15 Minuten vor Ende hielt er die Bestzeit. Dann kam Vettel. Dahinter Max Verstappen (20), der Mann des letzten Saison-Drittels im Red Bull mit zwei Siegen. Es sind die drei meistgenannten Titeljäger 2018.
Dahinter das längst entzauberte Finnen-Duo Räikkönen und Bottas. Dann Pérez im erneut überzeugenden Force India-mercedes und Alonso beim Abschiedsrennen mit McLaren-Honda: «Das kann unser Rennen werden!» Klar, in drei Jahren gab es für dieses Team nur zweimal einen fünften Platz 2016 in Monte Carlo und Austin.
Wehrlein gut – Vasseur wartet
Sauber-Pilot Pascal Wehrlein (23), der weiter nach aussen von «Hoffnung auf einen Formel-1-Sitz 2018» spricht, liess aufhorchen, fuhr 1:41,752 und lag im Sauber am Ende auf dem 16. Platz. Allerdings klar über eine halbe Sekunde vor dem schwedischen Teamkollegen Marcus Ericsson (27).
Dieser konnte nur den Neuseeländer Brendon Hartley (28) im Toro Rosso-Renault hinter sich lassen. Der zweifache Langstrecken-Weltmeister auf Porsche ist das neue Opfer der Strafplatz-Flut. Weil er die MGU-H (Enegergie-Rückgewinnung durch Abgase) wechseln musste, wird er nach der Qualifikation um zehn Plätze zurückversetzt. Also letzte Reihe…
Die Transfer-Situation bei den Hinwilern ist weiter verwirrend. Chef Frédéric Vasseur möchte eigentlich Leclerc und Ericsson bekanntgeben. Doch Ferrari-Boss Sergio Marchionne macht weiter Druck, will Giovinazzi und Leclerc und das Alfa-Logo bei Sauber sehen (Blick berichtete). Doch dafür soll kaum Geld aus Maranello fliessen.
Kubica oder ein Russe
Vasseur tut das einzig Richtige, er wartet, will Marchionne nicht verärgern. Nun, Wehrlein spielt bei Sauber keine Rolle mehr – und bei Williams steigt ja am Dienstag das Experiment mit Robert Kubica (32). Er würde für das Comeback viel Benzingeld (Lotos) bringen.
Und sollte der letzte Test negativ ausfallen, stehen zwei Russen mit Millionen bereit: Sergei Sirotkin und Daniil Kvyat. Da Mercedes Wehrlein nicht mehr mit Geld unterstützen will, bleibt dem Deutschen wohl nur ein Comeback in der DTM, wo er 2015 Champion war.
Noch drei Entscheidungen
Bei den Teams geht es auf den letzten 55 Runden der Saison um den 6. WM-Platz zwischen Toro Rosso (53), Renault (49) und Haas-Ferrari (47). Alle drei Teams konnten bisher in Abu Dhabi noch nicht überzeugen.
Bei Haas fuhr übrigens der Italiener Giovinazzi die ersten 90 Minuten für Magnussen. Und bei Force India-Mercedes zeigte der britische Silberpfeil-Schützling Russell (aktueller GP3-Meister), was er drauf hat.
Massa und Alonso?
Bei den heissesten Teamduellen steht es nach 19 Rennen bei Williams-Mercedes 42:40 für den die Formel 1 verlassenden Felipe Massa (36) gegen Lance Stroll und 15:13 für Fernando Alonso (36) gegen Stoffel Vandoorne bei McLaren-Honda. Setzt sich am Sonntag ab 14 Uhr MEZ (TV live) auf dem 5,554 km langen Kurs die Routine durch?