Foto: Lukas Gorys

Kühle Trainings in Austin
Hamilton titelreif – Alfa-Sauber leidet

Die Formel 1 friert in Texas. Auf der holprigsten Strecke der Welt wärmte sich am Morgen Verstappen im Red Bull-Honda mit der Bestzeit auf. Im zweiten Training liess dann Fast-Weltmeister Hamilton (Mercedes) die Muskeln spielen: Tagessieger.
Publiziert: 01.11.2019 um 22:30 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2019 um 00:22 Uhr
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Lewis Hamilton auf dem Circuit of the Americas.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Die Titelrechnung war noch nie so einfach wie jetzt in Austin: Gewinnt Mercedes-Helfer Bottas nicht, ist Hamilton zum 6. Mal Champion. Und sollte Bottas siegen, genügt dem Briten bereits ein achter Platz zur Krönung. Und seit 30 Rennen in Serie hat Hamilton immer gepunktet...

Crash von Grosjean

Im zweiten Training dauerte es nur neun Minuten, da knallte der Genfer Romain Grosjean (Sechster im ersten Training)  mit seinem Haas-Ferrari in einer schnellen S-Kombination in die Reifenmauer (siehe Video). Die Boxencrew: «Bist du okay?» Grosjean: «Ich bin okay, aber das Auto nicht!» Dabei ging auch der neue Frontflügel für 2020 zu Bruch.

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Das US-Team kommt 2019 einfach nicht aus dem Tief heraus. Haas-Ferrari liegt weiter mit sieben Punkten Rückstand auf Alfa Sauber (28:35) an neunter und vorletzter WM-Stelle.

Rivalen machten Max heiss

Vor dem drittletzten Rennen der Saison gab es neben der Strecke noch etwas Zoff. Max Verstappen (21) bezeichnete die Mexiko-Aussage von Hamilton als «dumm und nicht sehr respektlos».

Der Brite hatte nur gesagt, dass er Fahrern wie Max beim Zweikampf lieber etwas mehr Platz lasse um zu überleben. Und weil Vettel dem  Hamilton-Spruch öffentlich zustimmte, warten wir schon mal auf die neuen Duelle beim GP der USA am Sonntag (ab 20.10 Uhr MEZ, TV live)...

Neue Regeln: Top oder Flop?

Viel Gesprächsstoff lieferte natürlich auch das neue Reglement für die Saison 2021 (siehe unten). Die Fahrer sind sich noch nicht einig, ob sie wettern oder applaudieren sollen. Nun, die Boliden werden dank den 18-Zoll-Reifen (bisher 13) gleich mal um 25 Kilogramm schwerer und nach ersten Studien um bis zu vier Sekunden langsamer. Also zurück auf das Tempo von 2016. Was am TV nicht zu erkennen ist.

Auto ohne Schnickschnack

Und sogar über 20 Jahre muss man zurück, um Frontflügel zu entdecken, die direkt aus der Nase wachsen. Also kein Schnickschnack und keine Leitbleche mehr. Endlich muss man da sagen. 

Wichtig, und das kann man erst 2021 beurteilen: Wird das Überholen wirklich einfacher? Wenn nicht, dann hat das grosse Paket nichts gebracht. Und die technischen Leute an der Spitze wären gescheitert. Die Meinungen und Prognosen sind geteilt.

Giovinazzi und Latifi warten

Auf dem Fahrermarkt gibt es keine Neuigkeiten. Antonio Giovinazzi durfte für 2020 bei Alfa-Sauber offenbar immer noch nicht unterschreiben. Und bei Williams-Mercedes wartet man ebenfalls auf die Bekanntgabe des zweiten Piloten. Nun, der Kanadier Nicholas Latifi (24) sass in Austin im ersten freien Training wieder im Auto – für George Russell. Nach sieben Runden hatte der Milliardärssohn einen technischen Defekt...

Ade Nico Hülkenberg?

Der von Renault entlassene Nico Hülkenberg (32) machte klar: «Zu Williams gehe ich sicher nicht zurück.» Und so wird sich der Deutsche mit 170 podestlosen Rennen (!) wohl in andern Serien umschauen müssen. Ausser die Hinwiler Türe geht wundersamerweise doch noch auf... Die Chancen stehen höchstens 20:80.

Vasseur: «Machen zu viele Fehler!»

Bei Alfa-Sauber erlebte man einen normales Trainingstart. Die Rückstände von Räikkönen (13.) und Giovinazzi (15.) haben sich am Morgen unter zwei Sekunden auf die Spitze eingependelt. Chef Vasseur: «Wenn es so eng zugeht wie im Mittelfeld, spielt jeder kleine Fehler eine grosse Rolle. Und zur Zeit machen wir im Rennen einfach zu viele Fehler.» In Mexiko fiel das Auto vom Wagenheber. 20 Sekunden Zeitverlust. Giovinazzi (am Ende 14.): «Davor bin ich mit Renault, Toro Rosso und Racing Point mitgefahren!»

Die Austin-Resultate vom zweiten freien Training.
Foto: f1.com

Reifen stoppen den Alfa-Sauber

Am Nachmittag wurde es leicht besser: 10. Giovinazzi, 16. Räikkönen. Das Problem: In Hinwil und an der Strecke versuchen Ingenieure und Fahrer immer noch das Aero-Paket, das in Singapur debütierte, endlich zu verstehen. Auf dem Papier scheint alles okay, aber auf der Piste läuft dann wenig.

Giovinazzi: «Sobald die Reifen mehr gefordert sind, bauen sie uns stärker ab als bei den anderen Auto!» Da muss also irgendwo ein böser Hund begraben sein. Aber eben: Haas-ferrari kommt auch nicht aus dem Elend heraus. 

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So sollen die Formel-1-Boliden im Jahr 2021 aussehen.
Foto: formula1.com
So sieht die Formel 1 ab 2021 aus

Das ist alles neu

  • die tiefe Nase, in die der Frontflügel integriert ist
  • der geschwungene Frontflügel, bestehend aus drei Elementen
  • die L-förmigen Flügel über den Vorderrädern
  • der komplette Verzicht auf Leitbleche
  • die grossen Tunnel unter dem Auto, die von den Seitenkästen bis zum Diffusor reichen
  • der Heckflügel, der an zwei zentralen Pfeilern aufgehängt ist. Er besteht aus zwei Elementen oben und einem unten
  • die verkleideten 18 Zoll-Räder und Niederquerschnittsreifen

Allgemein

  • Breite Auto: 2000 mm
  • Breite Frontflügel: 2000 mm
  • Breite Verkleidung zwischen den Rädern: 1600 mm
  • Höhe Auto: 950 mm
  • Max. Radstand: max. 3550 mm
  • Mindestgewicht: 768 kg
  • Motor: 1,6 Liter Monoturbo mit MGU-K und MGU-H
  • Gewicht Antriebseinheit. min. 150 kg
  • Getriebe: 8 Gänge+Rückwärtsgang

Das ist alles neu

  • die tiefe Nase, in die der Frontflügel integriert ist
  • der geschwungene Frontflügel, bestehend aus drei Elementen
  • die L-förmigen Flügel über den Vorderrädern
  • der komplette Verzicht auf Leitbleche
  • die grossen Tunnel unter dem Auto, die von den Seitenkästen bis zum Diffusor reichen
  • der Heckflügel, der an zwei zentralen Pfeilern aufgehängt ist. Er besteht aus zwei Elementen oben und einem unten
  • die verkleideten 18 Zoll-Räder und Niederquerschnittsreifen

Allgemein

  • Breite Auto: 2000 mm
  • Breite Frontflügel: 2000 mm
  • Breite Verkleidung zwischen den Rädern: 1600 mm
  • Höhe Auto: 950 mm
  • Max. Radstand: max. 3550 mm
  • Mindestgewicht: 768 kg
  • Motor: 1,6 Liter Monoturbo mit MGU-K und MGU-H
  • Gewicht Antriebseinheit. min. 150 kg
  • Getriebe: 8 Gänge+Rückwärtsgang
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