Hamilton wartete 25 Minuten ehe er auf seine erste Runde ging. Er brauchte auf dem 5,554 km langen Kurs nur drei Runden, um hinter Teamkollege Bottas auf Position zwei aufzutauchen …
Lewis: Endlich 88. Pole?
Der Rekordsieger hier in Abu Dhabi (4 Erfolge in den zehn Jahren) hat beim Finale noch einiges vor. Hamilton: «Es wäre langsam an der Zeit, dass ich meine 88. Pole-Position herausfahre!» Seit Hockenheim startete er nie mehr von ganz vorne! Die Qualifikation zum 21. GP des Jahres ist am Samstag um 14 Uhr MEZ (TV live).
Hülkenberg: Der Abschied
Für einen Fahrer stehen in der Wüste die letzten rund 500 Formel-1-Kilometer auf dem Programm: Nico Hülkenberg (32). Der Deutsche, der bei Renault drei Jahre lang richtig abkassierte (zwischen fünf und sieben Millionen Dollar im Jahr), wird durch den Franzosen Esteban Ocon ersetzt.
Mit nur 37 WM-Punkten taucht «Hülk» als 13. in der Rangliste auf – noch hinter Alfa-Sauber-Star Kimi Räikkönen (43 Zähler). Nico: «Ein Teil von mir freut sich schon auf das neue Leben. Aber es werden sicher Zeiten kommen, wo mir die Decke auf den Kopf fällt.»
Vettel zerlegt den Ferrari
Für den Neo-Papi Sebastian Vettel (32) geht es in Abu Dhabi nur noch darum, die Bilanz gegen Teamkollege Charles Leclerc (22) aufzubessern. Im internen Quali-Duell liegt er 9:11 hinten und nach Siegen 1:2.
Der vierfache Weltmeister ist jetzt als dreifacher Papi als Baby-Express unterwegs. Nun, der Wahlschweizer war im ersten Training als Fünfter 0,3 schneller als Leclerc (7.). Dann kam drei Minuten vor dem Ende der Dreher in der 19. Kurve und darauf der Einschlag in die Leitplanken. Rot und Abbruch.
Machen Kinder langsamer?
Wie sagte einst Commendatore Enzo Ferrari (starb 1988): «Ich finde es nicht gut, wenn meine Fahrer Kinder haben. Sie machen den Piloten sicher langsamer!» Was es seither von Michael Schumacher und Sebastian Vettel zu widerlegen gab...
Neben Vettel haben nur noch Grosjean, Pérez, Kvyat (seit einem Monat) und Räikkönen Nachwuchs. Kimi: «Kinder sind unsere Zukunft. Sie lassen uns viele Probleme im Rennsport vergessen!»
Vasseur: «Brauchen wieder Glück!»
Im Kampf um den 7. WM-Platz führt Racing Point-Mercedes gegen Alfa-Sauber noch mit 67:57. Der Hinwiler Chef Frédéric Vasseur zu BLICK: «Es ist kein Kampf, es ist eine einmalige Chance, die wir vielleicht nützen können. Aber da brauchen wir wie in Brasilien ein fehlerfreies Wochenende und dazu auch wieder viel Glück.»
Ricciardo, das Öl-Gespenst
Nach rund einer Stunde explodierte bei Ricciardo der Renault-Motor. Heftige Flammen aus dem Heck – und viele Öl-Spritzer. Bottas konnte, direkt hinter dem Australier, gerade noch seinen Mercedes auf dem seifigen Asphalt abfangen.
Verschiedene Fahrer funkten an ihre Boxen: «Verdammt, das ist gefährlich!» Und die FIA reagierte für einmal sofort – Rote Flagge. Unterbruch für die Säuberung.
Déletraz 5 – Schumi 9.
Im ersten Formel-2-Training sorgte nur der russische Sauber-Junior Matevos Isaakyan für Aufregung, als er den Boliden in die Reifenmauer knallen liess. Er ersetzt den Amerikaner Juan-Manuel Correa, der in Spa beim tödlichen Hubert-Crash mit dem Leben davonkam. Doch seine schweren Beinverletzungen lassen nach vielen Operationen keine Autorennen mehr zu.
Schnellster war der Brasilianer Sergio Sette Camara vor dem neuen Williams-Piloten Nicholas Latifi, dem Chinesen Zhou, dem Sauber-Junior Callum Ilott und dem Genfer Louis Delétraz.
Mick Schumacher (20), der einmal eine heikle Situation mit viel Glück meisterte, verlor 0,7 Sekunden auf Sette Camara und landete auf dem 9. Rang. 2020 muss der Weltmeister-Sohn dann Leistung bringen. Sein 12. Gesamtrang in der Formel-2-Serie ist eher eine Enttäuschung.