Suzuka: Regen im Titelkampf?
Lauda: «Nur keine Motorschäden mehr!»

Mercedes dominiert auch auf der schwierigsten und geilsten Formel-1-Strecke der Welt – Suzuka. 5,8 Kilometer, 10 mal rechts rum, 8 mal links. Eine teuflische Mutprobe im Qualifying am Samstag ab 8 Uhr MEZ (TV live). Vielleicht sogar im Regen.
Publiziert: 07.10.2016 um 05:37 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:44 Uhr
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Felipe Nasr im Sauber vor dem Suzuka-Riesenrad.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Suzuka

In beiden Trainings liess Mercedes nichts anbrennen. WM-Leader Rosberg hielt den angeschlagenen Hamilton in Schach. Dahinter die drei Teams, die auch in der WM hinter den Silberpfeilen sind: Red Bull, Ferrari und Force India.

Motor hielt nur 680 km

Kaum aus Malaysia abgereist, geht es also schon hier in Japan weiter. Ein Höllenstress vor allem für die Mechaniker, die oft 16 Stunden am Tag arbeiten und kaum noch zum Schlafen kommen.

Bei Mercedes ist immer noch der Motorschaden von Lewis Hamilton vor fünf Tagen das grosse Thema, als er mit 23 Sekunden Vorsprung 14 Runden vor dem Ziel ausschied!

Hamilton unter Druck

Nun weiss man wenigstens, was den Schaden verursacht hat: An einem Zylinder rieb sich ein Kurbelwellen-Endlager fest, also ein kapitaler Motorschaden nach nur 680 Kilometern! «Jetzt müssen wir in die Hände spucken und schauen, dass dies nie mehr passiert», sagt Teamchef Toto Wolff.

Bei der ersten Analyse hatte man einfach nur mal ein grosses Loch im Motorblock des Briten gesehen. Der liegt fünf Runden vor Schluss 23 WM-Punkte hinter Rosberg. «Aber ein Hamilton gibt nicht auf», sagt der dreifache Weltmeister. Seine Worte tönten aber schon überzeugender, aggressiver.

Lauda: «Nur keine Defekte»

Die beiden einzigen Titelkandidaten (auch wenn Malaysia-Sieger Ricciardo theoretisch noch eingreifen könnte) meldeten schon nach wenigen Minuten in Suzuka ihre  Ambitionen an. Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda: «Nico und Lewis sollen den Titel auf der Strecke unter sich ausmachen – und hoffentlich wird keiner mehr von technischen Problemen gestoppt! Jeder Motorschaden wäre jetzt nur noch peinlich!»

Die  nach Kuala Lumpur aufgetauchten Verschwörungs-Theorien gegen Hamilton gehören ins Land der Träume einiger Fans und Medien.

Warten auf WM-Titel…

Lauda: «Schwachsinn. Wir wollten in Malaysia unserem Hauptsponsor Petronas den WM-Titel schenken. Jetzt müssen wir auf Japan warten. Das ist schon peinlich genug!» Bereits ein Mercedes-Sieg würde im «Fernduell» gegen Red Bull (194 Punkte zurück) am Sonntag alles klar machen: Dritte Krone  in Serie bei den Konstrukteuren.

Während sich Mercedes in den ersten 90 Suzuka-Minuten klar absetzte, balgten sich dahinter wie gewohnt Ferrari (3. Vettel, 4. Räikkönen) sowie Red Bull (5. Ricciardo, 6. Verstappen) um die nächsten Plätze – mit über einer Sekunde Rückstand! Dann die beiden Force India-Mercedes, die ja sensationell auf dem 4. WM-Rang. Pérez und Hülkenberg halten mit Superleistungen das finanziell in Schieflage herumirrende Team über Wasser. Ohne Ecclestones Hilfe hätten die Inder für Japan nicht mal mehr die Motorenrechnung bezahlen können!

Wieder Nico vor Lewis

Am Nachmittag fast das gleiche Bild. Diesmal lag Rosberg sogar nur um 0,072 vor Hamilton. Kimi Räikkönen zeigt eine Woche vor seinem 37. Geburtstag, dass er weiter in Superform ist. «Ich habe die gleiche Lust ins Formel-1-Cockpit zu steigen wie vor über 15 Jahren bei Sauber!» Vettel findet es gut, dass der Finne voll motiviert ist: «Wir haben ja einen langen Weg vor uns!» Nach 22 Rennen ohne Sieg.

Sauber ist im Rückstand

Bei Sauber fährt man jetzt endlich mit den letzten Updates am Unterboden. Mehr kommt 2016 nicht mehr. Die Hinwiler sind ja bereits mit dem Bau des neuen Autos – nach dem monatelangen Überlebenskampf – rund acht Wochen im Rückstand.

Um die Sache nicht noch dramatischer zu machen, verzichtet man für 2017 freiwillig auf die neuen Ferrari-Motoren, fährt mit den aktuellen PS-Herzen aus Maranello. BLICK-Technik-Experte Michael Schmidt: «Aus technischer Sicht ein richtiger Schachzug, weil der neue Motor von Ferrari noch gar nicht fertig ist – und Sauber muss jetzt zuerst mal mit dem eigenen Wagen vorwärts machen! Daruf muss die ganze Konzentration liegen.»

19. Nasr, 22. Ericsson…

Nun, für Nasr und Ericsson geht es jetzt nur noch darum, sich in Japan, den USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi anständig zu verabschieden. Vielleicht gibts ja doch noch ein Punkte-Geschenk, das Sauber endlich vom letzten WM-Platz 2016 befreien könnte. Aber Wunder dürfen mit dem C35 nun wirklich nicht mehr erwartet werden.

Im ersten Training gabs die Plätze 15 (Nasr) und 18 (Ericsson). Nach der Mittagspause nur noch die Positionen 19 (Nasr) und 22 (Ericsson).  Die harte Realität. Man teilt seit melbourne im März das Schicksal im hintertsen Teil des Feldes mit Renault und Manor-Mercedes.

Nichts passiert…

Für die zwei einzigen Aufreger am Morgen bei bewölktem Himmel und 24 Grad sorgten Alonso (McLaren-Honda) und Grosjean (Haas-Ferrari) mit Abflügen ins Kiesbett. Harmloser ist in den letzten zehn Jahren hier noch keine Trainingssitzung über die Bühne gegangen.

Und auch in den zweiten 90 Minuten wurden die Fans enttäuscht: Ein Dreher bei Tempo 250 von Kvyat (Toro Rosso) und ein Ausrollen auf die Wiese von Gutiérrez (Haas) mit einem Turbodefekt – da muss der Samstag mit der Qualifikation schon spektakulärer werden.

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Die Sauber-Stimmen zum Training

Marcus Ericsson: «Das war ein ordentlicher Trainingstag. Am Vormittag testeten wir unterschiedliche Aerodynamik-Konfigurationen, die wir im Detail noch analysieren müssen. Das zweite Training am Nachmittag verlief für mich wegen der gezeigten, gelben Flaggen etwas unglücklich, weil ich dadurch mit weniger Sprit an Bord nicht so auf Touren kam. Die Rundenzeiten mit mehr Benzin und auf Medium-Reifen waren okay, dennoch müssen wir uns – wie immer – alle Daten noch im Detail ansehen.»

Felipe Nasr: «Das war heute ein produktiver Trainingstag in Suzuka. Im ersten Training konzentrierten wir uns hauptsächlich auf das Testen verschiedener Fahrwerkseinstellungen bezüglich der Balance des Autos. Nachmittags standen die Vorbereitungen auf das Qualifying und das Rennen im Mittelpunkt – mit einem leichteren und schwereren Auto auf unterschiedlichen Reifenmischungen. Nun gilt es, alle gesammelten Daten zu analysieren, um die Performance für den Rest des Rennwochenendes verbessern zu können.»

Marcus Ericsson: «Das war ein ordentlicher Trainingstag. Am Vormittag testeten wir unterschiedliche Aerodynamik-Konfigurationen, die wir im Detail noch analysieren müssen. Das zweite Training am Nachmittag verlief für mich wegen der gezeigten, gelben Flaggen etwas unglücklich, weil ich dadurch mit weniger Sprit an Bord nicht so auf Touren kam. Die Rundenzeiten mit mehr Benzin und auf Medium-Reifen waren okay, dennoch müssen wir uns – wie immer – alle Daten noch im Detail ansehen.»

Felipe Nasr: «Das war heute ein produktiver Trainingstag in Suzuka. Im ersten Training konzentrierten wir uns hauptsächlich auf das Testen verschiedener Fahrwerkseinstellungen bezüglich der Balance des Autos. Nachmittags standen die Vorbereitungen auf das Qualifying und das Rennen im Mittelpunkt – mit einem leichteren und schwereren Auto auf unterschiedlichen Reifenmischungen. Nun gilt es, alle gesammelten Daten zu analysieren, um die Performance für den Rest des Rennwochenendes verbessern zu können.»

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