Vor einer Woche in Budapest waren es die Kurven 4 und 11, die mit Sensoren elektronisch überwacht wurden. Wer räuberte sich da zu weit über die Randsteine?
In Hockenheim wurden allein im ersten Training 93 Vergehen (davon 4 durch Verstappen) gezählt. Am Nachmittag ging es an dieser Stelle in diesem Stile weiter. Nach 50 weiteren Randstein-Sünden hörten wir 40 Minuten vor Trainingsende auf, die Statistik weiterzuführen!
Wer mit allen vier Rädern auf den Randsteinen tanzt, wird regisitriert. In der Qualifikation kann dies zur Streichung der Rundenzeit führen, im Rennen (nach drei Verwarnungen) gibts eine Durchfahrtsstrafe – oder am Ende zusätzliche 20 Sekunden zu Rennzeit.
Und diese Regel stösst auf Protest. Sowohl Mercedes, als auch Ferrari sollen sich bei Ecclestone über die noch nicht in Stein gemeisselte Vorschrift beschwert haben. Klar, wenn nicht nur wenige Fahrer, sondern nahezu alle Piloten über den Randstein tanzen.
Der GP Deutschland kämpft ums nackte Überleben. Letztes Jahr fand gar kein Rennen statt, jetzt ist man wie 2014 wieder in Hockenheim. Und 2017? Niemand weiss es.
Beim Freitagsstart hier in Baden-Württemberg die grosse Leere auf den Tribünen. Ein trauriger Anblick. Trotz Mercedes, Vettel, Rosberg, Hülkenberg und Wehrlein – die Fans bestrafen (nicht nur in Hockenheim) die Formel 1 für ihre zu hohen Eintrittspreise und vor allem für die ständigen, oft schwachsinnigen Diskussionen um die Regeln. Zudem ist der Schumi-Hype nach dessen Rücktritt Ende 2012 vorbei.
Die Kritik von Brundle
Die deutlichsten Worte fand Ex-Pilot und Sky-Starreporter Martin Brundle (57): «Die Fahrer sollten sich mal alle in die erste Kurve stellen und die durch Rolex abgedeckten Tribünen anschauen. Dann sollten sie sich mal fragen, warum das so ist. Die sollen endlich alle wieder einmal Gas geben und nicht wegen jeder Kleinigkeit herumjammern!» Gilt auch für die FIA, den Weltverband.
Auf der 4,574 km langen Strecke wurde wenigstens gefightet wie selten an einem Trainings-Freitag. Tatort Nummer 1 wie gesagt – die erste Kurve, wo man neben der Strecke schneller ist!
Gutjahr FIA-Chefkommissär
Diesmal ist der Berner Paul Gutjahr (72) wieder einmal der oberste Richter, der FIA-Chefkommissär. Wer Gutjahr kennt, weiss, dass er sehr streng ist. Doch die oft schwammigen Regeln verlangen auch einen Mann, der hart durchgreift.
Von Beginn weg dominierten natürlich die beiden Silberpfeile von Rosberg und Hamilton. Der Deutsche gewann hier 2014, der Brite 2008. Nach 90 Minuten lagen Vettel und Räikkönen im Ferrari über eine Sekunde hinter Rosberg, der seine Pole-Zeit vor zwei Jahren (1:14,540) um rund eine Sekunde verpasste.
Am Nachmittag das gleiche Bild in Silber: Rosberg diesmal vor Hamilton. Dahinter wieder Ferrari und Red Bull. Auch Force India-Mercedes mit Hülkenberg und Pérez gab ein starkes Lebenszeichen von sich.
McLaren-Honda immer schneller
Weiter auf dem Vormarsch, jetzt meist in den Top Ten, sind die beiden Ex-Weltmeister Alonso und Button im McLaren-Honda. Der Spanier, der am Freitag 35 Jahre alt wurde: «Super, dass sich unsere harte Arbeit immer mehr ausbezahlt. Für einen Podestplatz wird es diese Saison aber kaum reichen.»
Mit 38 Punkten liegt McLaren mit der japanischen Turbo-Power auf dem 7. Platz. Nur sieben Punkte hinter Toro Rosso, das mit dem alten Ferrari-Motor (2015) die andern roten Kunden (Haas und Sauber mit dem aktuellen Antriebsstrang) im Griff hat.
Saubers Alltag: Gruss von hinten
Bei Sauber geht nach der Übernahme der Alltag weiter. Man sollte jetzt so schnell wie möglich die in letzter Zeit immer leerer gewordenen Designer- und Ingenieur-Büros wieder besetzen. Für 2017 muss ja ein total neues Auto her (breitere Reifen usw.).
Toll, dass sich Marcus Ericsson an einem Freitagmorgen mal vom 11. Platz meldete, Teamkollege Felipe Nasr wurde 19. Im zweiten Training dann wieder das normale Bild: 18. Ericsson, 22. Nasr. Das Elend am Formel-1-Ende hat weiter die drei gleichen Namen: Sauber, Manor und Renault. Das Sechserpack liegt innerhalb von 1,2 Sekunden.
Marcus Ericsson: «Es war ein ganz ordentlicher Freitag. Ich konnte in den beiden Trainings eine zufriedenstellende Anzahl von Runden fahren. Am Vormittag testeten wir erneut den neu konzipierten Heckflügel und konnten nun die erwarteten Ergebnisse in den Daten sehen. Zweifellos ist das ein Schritt vorwärts. Wir werden jetzt unsere diesbezüglichen Analysen vertieft fortsetzen. Geplant ist nun, diesen Heckflügel für den Rest des Wochenendes einzusetzen – ein positives Zeichen für den morgigen Tag auf dem Hockenheimring.»
Felipe Nasr: «Es war ein schwieriger Tag für mich. Ich kam mit dem Auto nicht so zurecht, wie ich es erwartet hatte. Bezüglich Fahrbarkeit und Fahrverhalten müssen wir uns noch verbessern. Da konnten wir noch nicht die optimale Fahrzeugeinstellung finden, um die Reifen besser zum Arbeiten zu bringen. Wir werden nun verschiedene Bereiche des Autos aufgrund unserer Daten analysieren, um diesen Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen und sie für den Rest des Wochenendes ausschliessen zu können.»
Marcus Ericsson: «Es war ein ganz ordentlicher Freitag. Ich konnte in den beiden Trainings eine zufriedenstellende Anzahl von Runden fahren. Am Vormittag testeten wir erneut den neu konzipierten Heckflügel und konnten nun die erwarteten Ergebnisse in den Daten sehen. Zweifellos ist das ein Schritt vorwärts. Wir werden jetzt unsere diesbezüglichen Analysen vertieft fortsetzen. Geplant ist nun, diesen Heckflügel für den Rest des Wochenendes einzusetzen – ein positives Zeichen für den morgigen Tag auf dem Hockenheimring.»
Felipe Nasr: «Es war ein schwieriger Tag für mich. Ich kam mit dem Auto nicht so zurecht, wie ich es erwartet hatte. Bezüglich Fahrbarkeit und Fahrverhalten müssen wir uns noch verbessern. Da konnten wir noch nicht die optimale Fahrzeugeinstellung finden, um die Reifen besser zum Arbeiten zu bringen. Wir werden nun verschiedene Bereiche des Autos aufgrund unserer Daten analysieren, um diesen Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen und sie für den Rest des Wochenendes ausschliessen zu können.»