Schon das erste Training hatte also für Alarmstimmung gesorgt: Hamilton raste im Mercedes allen davon – 0,5 Sekunden vor Teamkollege Bottas. Dann Verstappen, Räikkönen, Vettel und Ricciardo.
Vorne also die drei Topteams, die seit dem WM-Start 2013 hier in Melbourne (Räikkönen auf Lotus-Renault) alle nächsten 95 Rennen gewonnen haben. Da werden wohl bald die 100 WM-Läufe in Serie Tatsache!
Sauber enttäuschte
Auch ein Blick nach ganz hinten verhiess nichts Gutes: 19. Ericsson, 20. Leclerc. So hatte man sich bei Alfa-Sauber den ersten Auftritt mit dem C37 sicher nicht vorgestellt. Der Neuling aus Monte Carlo war gleich mal um 0,889 Sekunden langsamer als der Schwede. Am Nachmittag waren es dann nur noch 0,001 Sekunden… Doch auf die hintere Konkurrenz fehlte fast eine Sekunde.
Die Tests lügen nicht
Auch sonst wurden die achttägigen Tests von Barcelona (mit dem grossen Mercedes-Bluff ohne weichen Gummi) relativ schnell bestätigt: 7. Grosjean im Haas-Ferrari. McLaren-Renault (letztes Jahr noch WM-Neunter vor Sauber) scheint nach vorne abzuspringen: 8. Alonso, 10. Vandoorne. Der Toro Rosso-Honda ist mit Gasly (11.) schon gut unterwegs. Während der letztjährige WM-Vierte Force India-Mercedes wohl langsam über das kleinste Budget der Formel 1 (120 Millionen Dollar) stolpert. Weil die Entwicklung nicht so schnell vorangetrieben werden kann.
Niki: «Ich hoffe, es wird fad!»
Für den verbalen Schock sorgte bereits vor der ersten Trainingsrunde Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda (69): «Ich hoffe, dass es 2018 allen fad wird!» Der Wiener könnte mit der Silberpfeil-Prophezeiung der totalen Überlegenheit wieder einmal recht behalten. Von den bisherigen 79 Hybrid-Rennen seit 2014 hat Mercedes allein 63 gewonnen (40 mal Hamilton)…
Lauda: Milliarden-Business
Tausendsassa Lauda war als erster grosser Sieger nach Australien geflogen. Er verkaufte vorerst 24 Prozent seiner neuen Fluglinie Laudamotion an den irischen Billigflieger Ryanair. Niki zu BLICK: «Wir haben jetzt 430 Flieger und machen einen Jahresumsatz von über 1,2 Milliarden Euro! Die Lufthansa zögerte zu lange, da bin ich eben nach Dublin geflogen. Kurzes Gespräch mit der Ryanair, dann ein Handschlag – und alles war perfekt!»
Achtung, der Haas-Ferrari kommt
Im zweiten Training, das Thermometer stieg von 26 auf 29 Grad, brauchte Hamilton wieder nur zwei Runden, um die Führung zu übernehmen. Bis zum Ende kam ihm WM-Geheimfavorit Verstappen im Red Bull am nächsten. Dann Bottas, Räikkönen und der auch im zweiten Training erstaunliche Doppelbürger Romain Grosjean (31) im Haas-Ferrari Teamkollege Magnussen grüsste von Position 9.
Halo – der hässliche Begleiter
Was den TV-Fans natürlich am meisten auffällt, ist der Halo. Da hat sich die FIA wahrlich einen Heiligenschein im Kampf für die Sicherheit aufgesetzt. Die Zuschauer sehen von den Tribünen kaum noch den Fahrer. Und Hamilton lästert: «Da ist jedes Geld für ein neues Helmdesign rausgeworfen. Dabei wollten wir doch damit nur die Zuschauer glücklich machen!»
Der erste Krach: zwei Finnen…
Und schon wieder mischt sich die FIA in das an und für sich schon harmlose Geschehen auf der Strecke ein: Weil sich in Turn 3 die beiden Finnen Bottas und Räikkönen gegenseitig behinderten, müssen sie eine Stunde nach dem Training bei den Rennkommissären antreten. Vielleicht gibts ja die ersten Strafplätze für die Startaufstellung. Letztes Jahr waren es knapp 900 Positionen…
Und siehe da: Lokalheld Daniel Riccardo (Red Bull-Renault) kassiert als erster Fahrer eine Strafe. Der Australier muss am Sonntag drei Plätze zurück, weil er unter roter Flagge zu schnell unterwegs war.
800 Euro für die FIA…
Am Morgen hatte die FIA zwei Speed-Sünder in der Boxengasse erwischt. Beide sassen im Toro Rosso-Honda. Gasly (65,9 km/h) musste 600 Euro bezahlen und Hartley (61,2 km/h) wurde 200 Euro los. Erlaubt sind im Training nur 60. Im Rennen dann 80.
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Grosser Preis von Australien in Melbourne
1. und 2. freies Training (eine Runde = 5,303 km)
1. Lewis Hamilton (Mercedes) 1:23,931 Minuten
2. Max Verstappen (Red Bull) 1:24,058
3. Valtteri Bottas (Mercedes) 1:24,159
4. Kimi Räikkönen (Ferrari) 1:24,214
5. Sebastian Vettel (Ferrari) 1:24,451
6. Romain Grosjean (Haas) 1:24,648
7. Daniel Ricciardo (Red Bull) 1:24,721
8. Fernando Alonso (McLaren) 1:25,200
9. Kevin Magnussen (Haas) 1:25,246
10. Stoffel Vandoorne (McLaren) 1:25,285
11. Carlos Sainz junior (Renault) 1:25,390
12. Sergio Pérez (Force India) 1:25,413
13. Nico Hülkenberg (Renault) 1:25,463
14. Lance Stroll (Williams) 1:25,543
15. Esteban Ocon (Force India) 1:25,888
16. Brendon Hartley (Toro Rosso) 1:25,925
17. Pierre Gasly (Toro Rosso) 1:25,945
18. Sergej Sirotkin (Williams) 1:25,974
19. Marcus Ericsson (Sauber) 1:26,814
20. Charles Leclerc (Sauber) 1:26,815
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