Erster Trainingstag in China
Hamilton jagt Kimi-Rekord – Alltag für Sauber

Dritte WM-Runde der Formel 1 in China – und nur eine grosse Frage: Kann Mercedes nach zwei Pleiten gegen Ferrari zurückschlagen? Der erste Trainingstag brachte noch keine Antwort: Hamilton (Mercedes) liegt 0,007 Sekunden vor Räikkönen (Ferrari).
Publiziert: 13.04.2018 um 09:50 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:40 Uhr
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Fernando Alonso gerät im McLaren neben die Piste.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Ja, so eng lagen die vier Fahrer der beiden Topteams noch nie zusammen. Bottas fehlten 0,033 und Vettel 0,108 Sekunden  auf Hamilton. Dahinter balgten sich Red Bull, Renault, Haas-Ferrari und McLaren.

Tiefe Wolken (der Regen kam erst in den letzten Minuten) und nicht einmal 20 Grad auf 5,451 km langen Shanghai Circuit am Freitag, den 13. Eine trickreiche Rennstrecke mit vielen deutschen Höhepunkten.

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44 | Lewis Hamilton (GBR) – Mercedes.
Foto: Lukas Gorys

Schumis letzter Sieg…

Denn hier feierte Michael Schumacher 2006 seinen letzten und 91. Grand Prix-Sieg. 2009 fuhr sein Landsmann Sebastian Vettel für Red Bull den ersten Formel-1-Erfolg heraus. Und in der Hybrid-Ära seit 2014 ist Mercedes im Land der Mitte ungeschlagen.

Wie in den letzten Jahren standen auch diesmal viele Fahrer mit der Kurve 11 und vor allem der Kurve 16 (diese führt auf die Zielgerade) auf Kriegsfuss. Zahlreiche Dreher und Ausritte ins Kiesbett in beiden Trainings.

Hamilton und die 27….

Für Weltmeister und Tagessieger Lewis Hamilton (33) geht es am Sonntag auch um einen neuen Rekord. Von Bahrain 2012 bis Ungarn 2013 war der Finne Kimi Räikkönen im Lotus-Renault 27 Mal in Serie in die WM-Punkte gefahren. Für Hamilton wäre der GP China Nummer 28… Sollte möglich sein! Der Brite hat in Shanghai schon fünfmal gewonnen!

Jubilar Bottas: Harte Kritik

Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas (28) ist in Shanghai zum 100. Mal im Zirkus unterwegs. Und noch immer wird diskutiert, ob der Finne im Finale von Bahrain Leader Vettel (Ferrari) hätte härter attackieren können. Der früh ausgeschiedene Ricciardo: “Ich war schon wieder im Hotel und schaute mir das Ende im Zimmer an. Als Valtteri seine Chance gegen Vettel, der klar mit Reifenprobelmen kämpfte, nicht nutzte, schrie ich: Come on!” Vergeblich.

Auch sonst hagelte es Kritik an Bottas. Crash am Samstag in Melbourne, verlorenes Duell gegen Vettel – bei Mercedes ist man sicher nicht happy. Aber bevor man an den zweiten Mann für 2019 denkt, muss der Vertrag mit Hamilton endlich abgeschlossen werden. Ein Dokument von über 100 Seiten – und Lewis ist ja sein eigener Manager (wie auch Vettel). Beide haben nur mehrere Anwälte. Diese arbeiten aber nicht an der Strecke wie die meisten Manager der Fahrer.

Das ist das Klassement des 2. China-Trainings.

Sauber: Keine schnellen Wunder

Die zwei WM-Punkte von Bahrain haben natürlich nicht alle Probleme der Hinwiler gelöst. Wunder dauern etwas länger. Was allerdings wieder überraschte, Marcus Ericssson war am Ende des Tages auf den Plätzen 17 und 18 wieder schneller als Ferraris grosse Hoffnung Charles Leclerc.

2017 war in China der andere Ferrari-Liebling aus der Academy, Antonio Giovinazzi,  für den verletzten Pascal Wehrlein im Sauber unterwegs. Der Italiener crashte nach der GP-Premiere in Melbourne (12. Platz) zweimal in Shanghai…

Millionen stoppen Kubica

Zweimal Schlusslicht: Lance Stroll im Williams-Mercedes. Dort ist es allerdings keine Überraschung, dass der Kanadier gegen den Russen Sergej Sirotkin alt aussieht – wie schon 2017 gegen Felipe Massa. Damals  gewann der Brasilianer das Quali-Duell mit 17:3… Also musste er gehen!

Eigentlich müsste Williams beim nächsten Rennen in Baku (29. April) im ersten Freitags-Training endlich Ersatzmann Robert Kubica (33) für 90  Minuten einsetzen. Aber beide Stammfahrer wehren sich, da sie beide mit ihren Millionen das Team über Wasser halten. So wird man kaum wissen, wie schnell der Pole und das Auto vielleicht wären…

Das Klassement des 1. China-Trainings

Das sagen die Sauber-Piloten

Marcus Ericsson: «Es war ein produktiver Tag für uns. Wir konnten das geplante Programm absolvieren, und haben dabei alle drei Reifenmischungen getestet. Ausserdem haben wir an der Fahrzeugeinstellung gearbeitet. Die Charakteristiken des Shanghai International Circuit unterscheiden sich sehr von den Strecken in Melbourne und Bahrain. Darum haben wir daran gearbeitet zu verstehen, wie sich unser neues Auto auf dieser Strecke verhält, um die bestmögliche Fahrzeugeinstellung für das Rennen zu finden. Wir haben interessante Daten erhoben, und werden heute Abend daran arbeiten, dass das im morgige Qualifying so konkurrenzfähig wir möglich zu sein.»

Charles Leclerc: «Es war ein produktiver Tag für uns. Ich bin zum ersten Mal auf dieser Strecke gefahren – das ist immer eine spannende Erfahrung. Eine neue Strecke kennenzulernen ist eine tolle Gelegenheit, sich als Fahrer weiterzuentwickeln, und sich mit verschiedenen Herausforderungen vertraut machen. Hier in Shanghai sind das beispielsweise die langen Geraden und die interessanten Kurvenkombinationen. Auf den weichen und medium Reifenmischungen waren wir heute Vormittag recht konkurrenzfähig. Nachmittags haben wir die ultraweichen Reifen getestet. Nun werden wir uns die erhobenen Daten ansehen, um zu verstehen wie wir unsere Performance im morgigen Qualifying maximieren können. Ich freue mich darauf, morgen wieder im Auto zu sein.»

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