Kimi Räikkönen fährt den neuen Alfa ins Kies
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In der ersten Runde 2019:Kimi Räikkönen fährt den neuen Alfa ins Kies

Guter Start von Kimi in Barcelona
Vettel souverän – Alfa bleibt in Sauber-Hand

Die Formel 1 ist unterwegs zur 70. WM-Saison. Noch 7 Tage werden in Barcelona die Autos für Melbourne vorbereitet. Und Räikkönen gab im Alfa C38 aus Hinwil schon Vollgas, verlor nur 1,3 Sekunden auf Tagessieger Vettel. Am 121. Geburtstag von Firmengründer Enzo Ferrari.
Publiziert: 18.02.2019 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2019 um 13:42 Uhr
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Kimi Räikkönen im C38 am ersten Testtag in Barcelona.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit (Text) und Lukas Gorys (Fotos) aus Barcelona

Der Finne lag nach seinen 114 Runden auf die 4,6555 km lange Strecke bei wolkenlosem Himmel und rund 15 Grad auf dem guten fünften Platz. Nur Sainz (McLaren-Renault) konnte etwas an der Zeit von Vettel (drehte 169 Runden!) schnuppern. Grosjean (Haas-Ferrari) und Verstappen (Red Bull-Honda) lagen knapp vor Räikkönen, der in der letzten Runde ausrollte – Benzintest.

Alfa: Sauber-Engineering…

Auch wenn der neue Bolide aus dem Zürcher Oberland den Namen Sauber in der offiziellen Team-Meldung verloren hat, so steht das Wort Sauber weiter auf dem Auto – unter dem grossen Alfa-Zeichen auf der Motorverkleidung: «Sauber Engineering». Nicht zu vergessen der Heckflügel mit der Aufschrift: Schweiz – Suisse – Svizzera. Ja, die Besitzverhältnisse mit Präsident Picci und dem TetraPak-Clan Rausing an der Spitze haben sich wegen den Italienern nicht geändert.

Start mit Schweizer Lizenz

Und wo Sauber drauf steht, ist auch Sauber drin. Zudem startet das Team aus Hinwil weiter mit einer Schweizer Lizenz bei der FIA: Sauber Motorsport AG. Und die Sauber Group besteht aus drei Abteilungen: Engineering, Aerodynamik und Motorsport.

Und so würde bei einem Grand-Prix-Sieg die Schweizer Hymne neben der vom Fahrer abgespielt: Finnland (Räikkönen) oder eben Italien (Giovinazzi). Bisher gewann Sauber nur einen WM-Lauf: 2008 in Montreal dank Kubica im BMW-Sauber.

Peter Sauber zu BLICK: «Es ist eine Ehre für uns alle, dass wir einst in Hinwil für Mercedes die Sportwagen hergestellt haben. Und nach BMW fährt jetzt auch Alfa mit unseren Autos!»

Sauber: «Unsere Nationalfarben…»

Für Ehrengast Peter Sauber (75), von Alfa und Teamchef Frédéric Vasseur eingeladen, war die Präsentation morgens um 8.15 Uhr vor den Garagen in der Boxenstrasse ein Hit: «So spannend war es nicht einmal zu meinen Zeiten als Teambesitzer. Da kannte ich ja meist alle Details viel früher. Doch diesmal wurde ich überrascht. Und als Schweizer können wir alle stolz sein, denn das Auto präsentiert sich ja sensationell in unseren Landesfarben!»

Beim ersten Blick fiel vor allem die Nase auf – mit drei Luftschächten. Eine Kopie des McLaren von 2018. Und schon hat der C38 einen Übernamen: «Der Nasenbär». Mit eben drei Nasenlöchern…

Vasseur lacht über Kimi

Die erste Runde des neuen Boliden wird das Team kaum vergessen. Chef Vasseur lachend zu BLICK: «Kimi funkte schon nach wenigen Kurven, dass er keinen Abtrieb habe. Dann sagte er, dass er sich wohl drehen würde – und dann landete er bereits im Kiesbett. Na ja, für einen Neuling ein gelungener Einstand…»

Dass der «alte Mann» mit bereits 39 Jahren noch voll fit ist, zeigten nachher seine schnellen Zeiten. Man kann sich gar nicht mehr daran erinnern, dass ein neuer Sauber (sorry Alfa) gleich am ersten Testtag soweit vorne lag. Vasseur: «Es ist gut, wenn du beim Testen nicht sofort mit tausend Problemen kämpfen musst.»

Williams: Zwei Tage Verspätung!

Noch gar nicht dabei am ersten Tag ist Williams-Mercedes. Das WM-Schlusslicht 2018 hat Verspätung. Für die beiden neuen Fahrer, Georg Russell (21) und Robert Kubica (34) geht damit ein wichtiger Tag verloren. Aber auch am Dienstag ist das Auto noch nicht fertig! Einfach nur peinlich. Teamchefin Claire Williams: «Ich hoffe, dass wir das Auto bis Australien auch mit weniger Kilometern richtig hinbekommen.»

Seit Spanien 2012 (Maldonado) hat Williams nicht mehr gewonnen. Und der 115. GP-Triumph seit der Premiere 1979 in Silverstone (Sieger Clay Regazzoni) wird noch lange auf sich warten lassen.

Wichtige Geldgeber sind abgesprungen, die genialen Köpfe fehlen –  und die Briten können sich seit Jahren kaum über Wasser halten. Auch für den polnischen Comeback-Star Kubica eine fast unmögliche Mission! Was für ein Abstieg.

Brexit: Acht Teams zittern

Klare Worte fand Mercedes-Chef Toto Wolff in der Mittagspause: «Wenn der Brexit kommt, dann haben die acht Teams, die ihre Autos in England bauen, schwere Zeiten vor sich. Zollabfertigung, Visum usw. Für Ferrari und Alfa könnten dann goldene Zeiten anbrechen. Hoffen wir, dass sich da noch eine Lösung anbahnt.»

Neuer Formel-1-Verkauf?

Und aus England kommt eine Nachricht, die nicht mal überraschen kann: Liberty und ihr Chef Chase Carey, die vor zwei Jahren die Formel 1 für rund acht Milliarden kauften, suchen offenbar schon wieder einen Interessenten. So wie es der frühere Boss Bernie Ecclestone (88) immer wieder prophezeit hatte!

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Test-Resultate

Barcelona, 1. Tag (Stand 18 Uhr)

1. Vettel (Ferrari) 1:18,161

2. Sainz (McLaren-Renault) 1:18,558

3. Grosjean (Haas-Ferrari) 1:19,159

4. Verstappen (Red Bull-Honda) 1:19,426

5. Räikkönen (Alfa-Ferrari) 1:19,462

6. Kvyat (Toro Rosso-Honda) 1:19,635

7. Pérez (Racing Point-Mercedes) 1:19,944

8. Bottas (Mercedes) 1:20,127

9. Hamilton (Mercedes) 1:20,135

10. Hülkenberg (Renault) 1:20,980

11. Ricciardo (Renault) 1:20,983

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Pole-Position 2018:

Hamilton (Mercedes) 1:16,173

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Williams-Mercedes fährt erst am Mittwoch!

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Der neue Alfa Romeo C38 ist da!
Foto: Lukas Gorys
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