Die königliche Familie war auch da. An jenem 13. Mai 1950, als die Formel 1 in Silverstone den ersten WM-Lauf mit Punkten feierte. An einem Samstag, denn damals galt auf der Insel der Sonntag noch als heiliger Tag. 21 Helden waren am Start. Mit Staubkappen oder Halbschalen-Helmen und Brille. Erst 1968 tauchte Dan Gurney mit dem ersten Vollvisier-Helm auf.
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Heute wird die Formel 1 also 68 Jahre alt. In Spanien, wo Flamenco getanzt wird – und wo Zeitzeugen jetzt fehlen. Auch die letzten zwei Piloten vom Starterfeld sind längst tot. Als letzter ging der Schweizer Toulo de Graffenried am 22. Januar 2007 mit 92 Jahren. Nur sieben Wochen zuvor starb der Franzose Eugene Martin mit 90.
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Bei Alfa Sauber wird mitgefeiert. Denn 1950 gewannen die Italiener alle sechs Rennen (ausser Indy 500). In Silverstone lagen nach 329 Kilometern gleich drei Alfas vorne: Farina (It) 2,6 Sekunden vor Fagioli (It) und 52 vor Parnell (Gb). Das zweite Rennen acht Tage später in Monaco. 19 Starter. Neun waren in der ersten Runde out – Crash in der Tabakkurve. Alfa fuhr total 110 Rennen, siegte zehnmal, war 1950 wie 1951 Weltmeister und stieg in Adelaide 1985 endgültig aus der Formel 1 aus.
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Das Jubiläum nutzten hier am Freitag einige Banditen, die auf den offiziellen Medien- und Team-Parkplätzen 30 Autos aufbrachen. Mitten am helllichten Tag.
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Wieder ein Drama: Nico Hülkenberg (139 GP ohne Podest). Jetzt erwischte es den Deutschen erstmals nach 60 Rekord-Rennen im ersten Quali-Teil: Fehlender Benzindruck. Selbst Hamilton und Vettel schafften die Marke nie!