Die über 200 Millionen TV-Zuschauer warteten nach Mexiko auch gestern vergeblich auf den grossen Knall und die Dramatik an der Spitze. Rosberg holte die Pole, fuhr Hamilton leicht davon und siegte erneut.
Nach dem Verlust des Titels hatte Rosberg die letzten drei Rennen einfach zur Mini-WM ausgerufen – und die wird der Deutsche wohl auch gewinnen! «Ein grosses Wochenende», sagte Nico nach seinem 13. GP-Sieg und lobte die 80'000 Fans: «Alle brüllten den Namen von Senna. Das gibt dir eine richtige Gänsehaut! Aber das Rennen war nicht aufregend!»
Für Hamilton war bald klar: «Wenn wir weiter beide die gleiche Strategie fahren müssen, ändert sich nichts. Dann bleibt es für die Fans eben langweilig!»
Doch der Brite hat nach der Krönung einfach seinen Kampfgeist etwas verloren. In Monaco holt er seinen Pagani Zonda aus der Garage, kurvt durch die Häuserschluchten und kracht eben auch mal gegen parkierte Autos. In der Formel 1 lässt er am Sonntag sein Dienstfahrzeug herrichten, fährt es 300 Kilometer spazieren und stellt es ohne Kratzer in die Garage.
Nur Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda sah es anders: «Besser geht es nicht! Lewis kämpft wie ein Löwe und schafft es einfach nicht!» Auch so kann man den 11. Mercedes-Doppelsieg 2015 schönreden.
Für Vettel, der heute morgen schon wieder in Kloten landet, begann das Rennen schlecht: Er hatte wie Teamkollege Räikkönen einen der zehn Grid Boys (neben zehn Grid Girls) gezogen. «Scheisse, das muss man ändern. Da verlierst du ja die Lust am Autofahren!» Das Rennen? «Wir waren wieder dabei, aber wir wollen ja an Mercedes vorbei …»