Es war wie immer in den letzten Jahren. In der letzten Teststunde vor der WM packten noch einige Teams den Hammer aus, fuhren mit fast leeren Tanks und der weichsten Gummimischung los. Man will ja sehen, wo man wirklich steht.
Kimi: Arbeit wichtiger als Show
Selbst der Alfa-Sauber mit Kimi Räikkönen (39) durfte am Morgen kurz auf der Jagd nach Superzeiten mitmachen. Er blieb eine Sekunde hinter der Bestzeit und konzentrierte sich dann wieder voll auf das normale Programm. Mit total 132 Runden spulte der Iceman hinter McLaren-Sainz (134) auf dem 4,655 km langen Kurs am meisten Kilometer beim Test-Finale ab.
Chef Vasseur war zufrieden: «Jetzt wissen wir einiges mehr! Im Mittelfeld wird es verdammt eng. Haas-Ferrari und Renault sehen dort gut aus!» Und das Hinwiler Team hat ja immer den 6. WM-Rang als Ziel ausgegeben…
Vettel 0,01 schneller als Leclerc
Um 12.34 Uhr, bei immerhin schon 17 Grad, hatte Vettel, der weiter an seinem Mittwoch-Crash nagt, die bisherige Test-Bestzeit seines jungen Teamkollegen Leclerc (1:16,231) um 0,01 Sekunden verbessert – auf 1:16,221. Ja, so knapp dürfte es 2019 auch bei den roten Duellen rund um die Welt zugehen…
Hamilton: «Ferrari liegt vor uns!»
Und was sagt Hamilton? Um 12 Uhr gab der Brite im überfüllten Motorhome eine Medienkonferenz: «Es scheint so, dass Ferrari rund eine halbe Sekunde schneller ist als wir. Doch wir kommen noch mit vielen neuen Teilen nach Australien…» Pessimismus tönt anders. Und eine halbe Stunde vor Schluss gelang dann Hamilton beim zweiten Versuch noch eine Superrunde – 1:16,367. Alles klar?
Lewis: Paris, Katar, Melbourne
Vor dem grossen Trip geht der exentrische Hamilton noch zu einer Mode-Show nach Paris und dann zum Moto-GP-Start in einer Woche nach Katar: «Aber bitte keine Spekulationen. Für diesen Wahnsinn bin ich zu alt…» Bei kürzlichen Moto-GP-Tests ist Lewis gestürzt, blieb aber unverletzt.
Heisser Max ist unzufrieden
Nach dem Gasly-Horrorcrash am Vortag musste der Holländer Max Verstappen (21) die letzten acht Stunden mit einem Reparatur-Auto fahren. Denn der Franzose hatte beim Unfall am Donnerstag alle wichtigen neuen Teile am Red Bull-Honda zerstört.
So konnte der WM-Geheimfavorit beim Kampf um die vordersten Plätze nicht mitfighten. Vater Jos Verstappen zu BLICK: «Klar, dass wir und Red Bull nicht happy sind.» Für Gasly wird es nach zwei Test-Unfällen bei den Bullen schon eng.
Mick Schumacher löst Hype aus
Im andalusischen Jerez hat die Formel 2 am Donnerstag die dreitägigen Tests abgeschlossen und kommt in vier Tagen nach Barcelona. Der schnellste Mann am letzten Tag: Mick Schumacher (19) im Prema, dem Team seines neuen Managers Nicolas Todt!
Klar, dass jetzt vor allem die deutschen Medien und die TV-Stationen (allen voran RTL) immer mehr ausflippen. Erster Formel-2-Auftritt ist übrigens Ende März in Bahrain, im Rahmen des zweiten Formel-1-Rennens!
Vasseur lässt Schumi-Test offen
Und dort am Golf werden nach dem Grand Prix auch die ersten zwei Testtage mit den Young Drivers stattfinden – mit Mick Schumacher? Sauber-Chef Vasseur: «Noch ist nichts bekannt, wir haben auch noch nicht diskutiert.» Nun, Alfa Sauber wäre die logische Wahl für den Deutschen aus der Ferrari Academy…
Tatiana bleibt Alfa-Testerin!
Sicher dabei ist dort die schnellste Frau auf vier Rädern, Tatiana Calderon (25) aus Kolumbien. Am Donnerstag unterschrieb sie einen neuen Vertrag als Alfa-Testfahrerin und verfolgte die Tests von Räikkönen.. Vasseur: «Sie ist gut, schnell und kann uns wie letztes Jahr sicher gute Infos geben. Sie soll bei uns weiter lernen.» Dieses Jahr fährt sie im Arden-Team erstmals in der Formel 2 – also gegen Mick Schumacher…
Genfer Delétraz Dritter
Hinter Schumi finden wir bei den Testresultaten aus Jerez Aitken (Gb, Campos), den Genfer Delétraz (Carlin), Racing Point-Testfahrer Latifi (Ka, DAMS) und den Meisterschaftsfavoriten De Vries (Ho, ART).
Die beiden Fahrer des Sauber Junioren-Teams landeten im Charouz in den hinteren Regionen: Calum Ilott (Gb) und Juan Manuel Correa (Ecuador).
Test-Resultate
1. Vettel (Ferrari) 1:16,221
2. Hamilton (Mercedes) 1:16,224
3. Bottas (Mercedes) 1:16,561
4. Hülkenberg (Renault) 1:16,843
5. Kvyat (Toro Rosso-Honda) 1:16,898
6. Sainz (McLaren-Renault) 1:16,913
7. Grosjean (Haas-Ferrari) 1:17,076
8. Ricciardo (Renault) 1:17,114
9. Räikkönen (Alfa-Sauber) 1:17,239
10. Magnussen (Haas-Ferrari) 1:17,565
11. Verstappen (Red Bull-Honda) 1:17,709
12. Pérez (Racing Point-Mercedes) 1: 17,791
13. Kubica (Williams-Mercedes) 1:18,993
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Pole-Position 2018:
Hamilton (Mercedes) 1:16,137